Dienstag, 18. Dezember 2012

Erbarme, zu spät, die Meenzer kommen




Lieber Tagesbuch,
  
am Samstagabend war ich im St. Vith in der alten Gladbacher Stadt, nicht zu verwechseln mit Mc Fit, was es wahrscheinlich dort auch gibt. Mc Fit ist eine Kette, die man nicht umhängen kann, voll bescheuert. Das ist hier fast wie früher in der Grundschule, da haben wir schon mal Teekesselchen gespielt. Das ist so ein Spiel, bei dem einer einen Begriff umschreiben muss und dieser Begriff hat zwei Bedeutungen. Zum Beispiel habe ich dann gesagt: „ Ein Schokoriegel und ein Planet.“ und dann haben die anderen Kinder angefangen zu raten und die ersten riefen: Duplo und Mond, aber das war ja nicht die Lösung des Rätsels lieber Tagesbuch. Und irgendwann nach ganz vielen Tipps, wie zum Beispiel „  Er hat einen Durchmesser von 6800 Kilometern und das andere Teekesselchen macht mobil bei Arbeit, Sport und Spiel.“, kam ein Kind, ich glaube es war der Michael Meier auf die richtige Lösung, nämlich auf Mars. Der Michael Meier war total schlau und wurde auch von allen anderen Kindern Schlaumeier genannt. Ach ja und eine Kette ist auch ein Wort mit unterschiedlichen Bedeutungen. Einmal kann es sich bei einer Kette um ein Schmuckstück, das man sich um seinen Hals hängen kann, handeln und dann kann man mit einer Kette auch mehrere Geschäfte, Restaurants oder auch Fitnessstudios meinen, die sich an verschiedenen Orten befinden, aber zum gleichen Unternehmen gehören. So lieber Tagesbuch und da wären wir mal wieder bei Mc Fit, wo ich ja am Samstagabend nicht war, voll bescheuert. Ich war noch nie im Fitnessstudio und manch einer wird jetzt sagen, dass man das auch sieht, aber das ist mir egal. Erstens habe ich keine Lust in einer Gruppe Zumba, Rumba oder Aerobic zu machen und zweitens habe ich auch gar keine Zeit dazu und drittens will ich dort auch keine tollen Frauen kennen lernen. Das mit den Frauen weiß ich von meinem Freund dem Könich. Eine seiner berühmten Thesen lautet: Wer Zumba und Aerobic liebt, der kann auch Kamasutra.
Jetzt aber mal Schluss mit Fitness und zurück zum Samstagabend und da waren wir im St. Vith, einem Speiselokal in der alten Gladbacher Stadt. Da waren wir vor zwei Jahren auch schon mit unseren Freunden aus Mainz und damals mussten wir Ewigkeiten auf unser Essen warten und erst als sich unsere Gäste höflich und ruhig nach dem Essen erkundigten, wurden wir nach zwei Stunden endlich bedient. Also vor zwei Jahren da hätten wir auch Doppelkopf spielen können, denn wir waren die doppelte Anzahl an Köpfen und normalerweise macht man ja nicht den gleichen Fehler zweimal, aber da wir ja nicht so viele Leute waren, hatte ich den Vorschlag gemacht, das zentral gelegene Speiserestaurant zu besuchen, voll bescheuert. Und wer gedacht hatte, dass wir es diesmal besser antreffen würden, der hatte sich von meinen falschen Erwartungen täuschen lassen. Die Erwartungen wurden diesmal noch nicht einmal annähernd erfüllt. Ich kam mir vor wie in einer Räucherei, nur mit dem Unterschied, dass es nicht nach Fisch roch, sondern nach Nikotin stank. Früher habe ich ja selber mal geraucht und da ist mir das gar nicht so aufgefallen wie unangenehm das riecht und wie rücksichtslos Raucher gegenüber Nichtrauchern sein können, aber ich habe auch früher schon immer Staatsanwalt gespielt und ein Plädoyer dafür gehalten, nicht da zu rauchen, wo gegessen wird.  Aber, ob ich etwas sage, oder in China isst jemand einen Sack Reis, das macht keinen großen Unterschied. So saßen wir halt in der Räucherstube von St. Vith und weil die Luft so trocken war, bestellten wir erst mal etwas zu trinken.  Ich hab dir ja noch gar nicht erzählt, dass es am Tag zuvor geschneit hatte und es noch teilweise glatt auf den Stassen am Niederrhein war und da sich Marita nicht so gerne aufs Glatteis begibt, musste ich an dem Abend den Taxifahrer spielen. Ich spiel ja gerne den Taxi Driver und komm mir dann auch manchmal wie Robert de Niro  im gleichnamigen Film vor. Der hat in dem Film so eine Irokesenfrisur, wie sie früher die Punks hatten und wahrscheinlich heute auch noch haben und früher, als ich so ungefähr achtzehn Jahre alt war, da war ich öfter in Lokalen in der alten Düsseldorfer Stadt und da habe ich ganz viele nette Leute mit Irokesenfrisur getroffen, aber das war alles keine Taxi Driver, voll bescheuert.
Normalerweise fahre ich immer hin und Marita zurück, aber da ich mich auch gerne mal aufs Glatteis gebe, musste ich halt auch zurückfahren und deswegen durfte ich an dem Abend nur Getränke ohne Alkohol trinken. Das ist für mich gar kein Problem, denn ich kann auch ohne Alkohol Spaß im Glas haben und den hatten wir.  Ich stell dir mal kurz die Protagonisten des Abends vor und ich versuche mich mal wirklich kurz zu fassen, lieber Tagesbuch.
Wegen der widrigen Witterungsverhältnisse waren nur drei Gäste aus Mainz angereist, aber die Drei waren so schlau gemeinsam anzureisen. Zwei Frauen und ein Mann und das liest sich jetzt fast so wie ein Filmtitel, voll bescheuert. Die beiden Frauen heißen Andrea und sind trotz des gleichen Vornamens nicht miteinander verwandt. Die Eine hat irgendetwas mit den Gebrüdern Grimm zu tun und die Andere halt nicht.  Die beiden Frauen hatten einen Koch dabei, der weder Fisch noch Fleisch mag, also nicht zu verwechseln mit Etwas, was weder Fisch noch Fleisch ist, voll bescheuert. Der hat sogar eine eigene Sendung im Fernsehen, die zwar noch nie ausgestrahlt wurde, aber ihm zu seinem Spitznamen, „Fernsehkoch“, verholfen hat.
Die weiteste Anreise hatte der Helmut, der aus Flensburg angereist war. Flensburg ist ja fast schon nicht mehr in Deutschland und liegt in Schleswig Holstein an der Grenze zu Dänemark.  Also ich wohne ja an der Grenze zu Holland und bin so ein halber Holländer und Helmut wohnt an der Grenze zu Dänemark und ist ein halber Däne. Flensburg ist die nördlichste Stadt Deutschlands ohne Kreisverkehr, also die nördlichste kreisfreie Stadt in Deutschland. Auf jeden Fall ist der Helmut Fan von Borussia Mönchengladbach und bisher hatte ich den in Berlin und in Mainz getroffen, aber noch nie in Mönchengladbach.
Aus Erkrath erschienen an diesem Abend MTE mit seiner Gattin Lydia und die Beiden sind bei solchen Fantreffen immer dabei und immer gern gesehene Gäste und wenn du wüsstest, wo die die Beiden leben, dann würdest du auch verstehen, dass sie jede Gelegenheit nutzen, etwas anderes zu sehen. Ich glaube, die haben sich vor fast 40 Jahren im Sandkasten in Erkrath kennengelernt und ich kann mir bildlich vorstellen, wie MTE den Bauplan für die Sandburg in seinem Kopf hatte und Lydia exakte Anweisungen gab, wie sie die Bauarbeiten zu verrichten hatte.
Aus Downtown Mönchengladbach waren  die Geschwister Brigitta und Kerstin anwesend und weil sie sich nicht ohne männliche Begleitung auf den Weg machen wollten, war extra Hardy aus Frankfurt angereist. Ich weiß gar nicht, ob der wirklich Hardy heißt und aus Frankfurt kommt, aber das ist auch nicht so wichtig lieber Tagesbuch, denn ich sag ja immer, dass Namen nur schallender Rauch sind und in dem Fall ist das auch so.
Für alle Fälle hatten wir auch Simone, unsere Rechtsanwältin, dabei, die Rechthaben studiert hat und auch immer meint Recht zu haben. Da sind ja eigentlich alle Frauen gleich lieber Tagesbuch, alle wollen immer Recht haben und meinen, wenn sie das letzte Wort hätten, dass das mit Recht haben, gleich zu setzten ist, aber das ist eine optische Täuschung, auf die fast alle Frauen reinfallen.
Aus Wuppertal war der Peter dabei, der seit mindestens fünfzig Jahren Borussia Mönchengladbach Fan ist und du merkst schon, dass er aus Wuppertal, der größten Stadt des Bergischen Landes kommt. Wuppertal ist ja, wie du sicherlich weißt, das Bildungs- und Kulturzentrum des Bergischen Landes und das merkt man immer wieder, wie gebildet der Peter doch ist. Der kennt Fernsehsender, von deren Existenz ich bisher nur aus der Programmzeitung wusste. Zum Beispiel Phoenix, ARTE und Beate Uhse TV, um nur mal ein paar Sender zu nennen.
Marita und ich komplettierten die gesellige Runde und jetzt hat Vorstellung der Mannschaft so lange gedauert, dass ich gar keine Zeit mehr habe über den weiteren Verlauf des Abends zu berichten, aber das werde ich bestimmt mal nachholen. Da wird es dann richtig spannend werden und ich muss schon aufpassen, was ich dir da so alles erzählen und schreiben werde lieber Tagesbuch, denn nicht alles, was sich im Laufe des Abends ereignete, ist für Tagesbücher unter 18 Jahren geeignet.  




bis neulich
Mütze

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