Montag, 31. Dezember 2012

Mützes Neujahrsansprache




Lieber Tagesbuch,

  
immer wenn ein Jahr zu Ende geht, dann fühlen sich manche Leute Kraft ihres Amtes dazu berufen, eine so genannte Neujahrsansprache zu halten. Ok, manch einer zieht die Ansprache auch eine Woche vor und nennt diese dann einfach Weihnachtsansprache, voll bescheuert. Meistens halten der Bundespräsident und die Bundeskanzlerin solch große Reden, aber manchmal auch die Ministerpräsidenten der Bundesländer. Und da ich ja auch hier in meinem Blog der Präsident und Kanzler in Personalunion bin, werde ich dieses Jahr auch eine Neujahrsansprache halten.
Lieber Tagesbuch und liebe Leserinnen und Leser des Tagesbuches,
nachdem ich im Sommer dieses ereignisreichen Jahres meinen Blog gestartet hatte, begab ich mich erst mal in meinen wohlverdienten Urlaub. Ich verbrachte die Sommermonate mit meiner Gattin und Freunden auf  Ibiza, wo wir Sonne und Energie auftankten. Auch dort blieb ich nicht von Krisenmeldungen, wie vorzeitiges Ausscheiden bei der Fußballeuropameisterschaft gegen Italien, verschont. Im Grunde genommen hatte ich deswegen keine Probleme beim Betrachten der Frauen in Tangas, also das Ausscheiden der Fußballnationalmannschaft tangierte mich quasi nicht.  So lange kein Spieler dabei ist, der die Raute im Herzen trägt, so lange interessiert mich das herzlich wenig.  Für die Borussia aus Mönchengladbach lief das Jahr 2012 sehr erfolgreich, obwohl es ein sehr, sehr schweres Jahr war, wie der Trainer Lucien Favre immer wieder betonte. Nach der Sommerpause habe ich dann versucht mehr oder weniger regelmäßig zu bloggen, was mir leider nicht immer so gelang. Immerhin habe ich es im letzten Jahr 42 Blogeinträge gebracht und das ist für einen schweren Anfang schon ein recht beachtlicher Erfolg.  Mehr als viertausend Mal wurde dieser Blog aufgerufen und manchmal fand ich auch einen oder gar zwei Kommentare unter einem meiner Einträge. Dies ist ja ein so genannter Multikultiblog, der nicht nur in allen Teilen Deutschlands gelesen wird, sondern auch in fernen Ländern wie den Vereinigten Staaten von Amerika, Spanien, Russland, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich des Hunsrückes.

Aber lasst uns nach vorne schauen auf das Jahr 2013, welches ein Jubiläumsjahr werden wird, wie auch Angela Merkel in ihrer Neujahrsansprache berichten wird. Viele runde Geburtstage werden wir feiern und mindestens genauso viele unrunde Geburtstage und ich werde versuchen den ein oder anderen Blog zu schreiben, auch wenn wir in den kommenden 12 Monaten viele Klippen zu umschiffen haben und manchen Sturm überstehen müssen. Aber die Niederrheiner sind ja ein Volk von Abenteurern und Seefahrern und so werde ich wie gewohnt volle Kraft nach vorne fahren und auch wenn ich mal Schiffbruch erleiden werde, so werden doch die positiven Momente überwiegen. Und sollte das der Fall sein, dann lasst uns gemeinsam ein neues Schiff bauen und alle die mitnehmen, denen es nicht so gut geht und dann wird dieser Blog auch in Zukunft menschlich und erfolgreich und auch ein bisschen witzig und originell bleiben. So wünsche ich dir lieber Tagesbuch und allen Leserinnen und Leser ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013 und vielleicht hat die Eine oder der Andere einen ganz besonderen Wunsch für das neue Jahr und dann wünsche ich genau, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen möge.





bis neulich
Mütze

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Die smarte Andrea



Lieber Tagesbuch,

  
ich kam mir vor wie in London, obwohl ich noch nie in meinem Leben in London war, voll bescheuert. Außer an unserem Tisch schienen alle Leute an diesem Abend eine Zigarette nach der anderen zu rauchen. Bei uns war Kerstin die einzige Raucherin, aber sie drehte sich ihre Zigaretten selber und brauchte für das Drehen sehr lange und als sie damit fertig war, schien sie manchmal vergessen zu haben, dass sie eine Zigarette rauchen wollte.
Normalerweise isst man ja in so einer Räucherbude Fisch, aber wenn ich nicht weiß, ob die Küche gut ist oder nicht, dann bestell ich meistens arabische Penne. Das ist ein Nudelgericht, das ursprünglich aus der Region Latium in Norditalien kommt, dort aber von arabischen Einwanderern mit landestypischen Gewürzen verfeinert und perfektioniert wurde. Das Gericht ist scharf gewürzt mit Zwiebeln, Chili und Knoblauch und da kann man nicht viel falsch machen. Da ich ja wusste, dass es im St. Vith ein wenig länger dauern könnte, bis einem die Speisen gereicht würden, habe ich mir sicherheitshalber noch eine Suppe als Vorspeise bestellt. Beim letzten Treffen mit den Mainzern war die Petra dabei und da war die der Suppenkasper, aber diesmal habe ich die Rolle übernommen.
Bevor Alle ihr Essen bestellt hatten, standen schon die ersten Getränke vor uns auf dem Tisch. Die drei Gäste aus Mainz tranken Kölsch und Rotwein und es schien so, als ob sie kein Bier mochten, voll bescheuert. Da ich ja den Taxi Driver spielen musste, trank ich an diesem Abend Bier ohne Alkohol und das ist fast genauso bescheuert wie Sportschau ohne Fußball. Gut, manchmal schau ich mir auch Skispringen an, aber da muss schon gerade Neujahr sein oder halt kein Fußball im Fernsehen laufen. Neulich hatte ich  mal Jever Fun getrunken:  das ist so eine Art Pils ohne Alkohol und diesmal hatte ich mir ein Weizenbier ohne Alkohol bestellt, ein Funziskaner. So hatten wir Alle unseren Spaß und die Zeit verging wie im Flugzeug.
Und  auf einmal fühlte ich  mich an einen meiner Ausflüge in den Hunsrück erinnert und zwar in dem Moment als Andrea ihr Smartphone hervor holte und sich fortan damit beschäftige. Ich dachte immer, dass das nur eine Eigenart der Hunsrücker Frauen ist, aber entweder war das eine optische Täuschung oder Andrea hat Vorfahren, die aus dem Hunsrück stammen oder Andrea hatte ihre Tage, denn Ausnahmen gibt es immer in der Regel. Jetzt fragst du dich sicherlich, was man so in der Gesellschaft mit einem Smartphone macht und ich habe mir nicht nur das gedacht, sondern dachte mir, dass Andrea sich mit uns langweilen würde, voll bescheuert. Sie erzählte uns etwas von einer Whatsapp Gruppe und dass sie diese doch informieren müsse, wie es hier in Gladbach so sei und dann machte sie noch ein Foto und schickte das an ihre Selbsthilfe Whatsapp Gruppe, voll bescheuert. Ich habe mir in dem Moment vorgestellt, dass Andrea bestimmt eines Tages bei den anonymen Whatsappern landen wird und ich dachte daran, wie sie in der Gruppe saß und sich vorstellte: „ Ich bin Andrea G. aus E. und seit zwei Jahren bin ich Mitglied in mehreren Whatsapp Gruppen. Zuerst habe ich das  noch selten gemacht aber seit einem Jahr ist das zu eine Sucht geworden und ich kann nicht mehr, ohne zu Appen. Bevor ich frühstücke teile ich den anderen Gruppenmitgliedern mit, dass ich online, aber noch müde bin und wie manch Nikotinabhängiger seine Zigarette danach braucht, so brauche ich mein Whatsapp danach.“ Das war jetzt nur meine Phantasie lieber Tagesbuch und da ich früher ganz oft im Phantasieland in Brühl war, habe ich auch reichlich davon, voll bescheuert.
Irgendwann meldete sich aber Andreas Magen zu Wort und begann zu knurren. Auch den Anderen fiel auf, dass wir mittlerweile fast zwei Stunden auf unser Essen warteten, aber  lediglich Andrea merkte ich an, dass  sie keine Geduld mehr hatte und ich fühlte mich an das Treffen mit den Mainzer Freunden von vor zwei Jahren erinnert. Damals hatten wir fast genauso lang auf unser Essen gewartet und Daniela, eine Freundin aus dem Hunsrück, machte den Chef  des Hauses freundlich darauf aufmerksam, dass sie im Hunsrück etwas anderes unter Gastfreundschaft verstehen würde. Und wenn du Daniela kennen würdest, dann wüsstest du, dass sie das ruhig und sachlich gemacht hatte, aber bei Andrea schien der Hunger so groß zu sein, dass man das Schlimmste befürchten musste. In der Zwischenzeit brachte mir der Kellner das fünfte Funziskaner und rempelte beim Servieren Andrea an und schüttete etwas Bier über ihren Oberarm. Zum Glück, denn dadurch war sie etwas von ihrem Hunger abgelenkt und da sie nicht wusste, worüber sie sich mehr aufregen sollte, verteilte sich ihr Unmut zu gleichen Teilen auf das verschüttete Bier und auf das fehlende Essen.
Auf jeden Fall führte ihre Unmutsäußerung dazu, dass wir kurz darauf unsere Vorspeisen und auch bald darauf unsere Hauptspeisen erhielten. Und ich glaube, dass Alle ganz zufrieden mit ihrem Essen waren, denn keiner beschwerte sich und die Teller waren nachher leer. OK, am Anfang war Andrea der Meinung, dass ihr Salat versalzen gewesen wäre, aber sie wollte sich nicht schon wieder beschweren und wie sagt der Mainzer immer so schön? Verspürst du Hunger im Magen, dann kannst du auch etwas mehr Salz vertragen.  Ach ja, bevor sie ihren Salat aß, fotografierte sie noch schnell den Salat und schickte ihn an die Eberheimser Whatsapp Gruppe, voll bescheuert.
Wenn ich mal wieder etwas Zeit habe, dann werde ich dir vielleicht noch mehr über den weiteren Verlauf des Abends berichten.




bis neulich
Mütze

Dienstag, 18. Dezember 2012

Erbarme, zu spät, die Meenzer kommen




Lieber Tagesbuch,
  
am Samstagabend war ich im St. Vith in der alten Gladbacher Stadt, nicht zu verwechseln mit Mc Fit, was es wahrscheinlich dort auch gibt. Mc Fit ist eine Kette, die man nicht umhängen kann, voll bescheuert. Das ist hier fast wie früher in der Grundschule, da haben wir schon mal Teekesselchen gespielt. Das ist so ein Spiel, bei dem einer einen Begriff umschreiben muss und dieser Begriff hat zwei Bedeutungen. Zum Beispiel habe ich dann gesagt: „ Ein Schokoriegel und ein Planet.“ und dann haben die anderen Kinder angefangen zu raten und die ersten riefen: Duplo und Mond, aber das war ja nicht die Lösung des Rätsels lieber Tagesbuch. Und irgendwann nach ganz vielen Tipps, wie zum Beispiel „  Er hat einen Durchmesser von 6800 Kilometern und das andere Teekesselchen macht mobil bei Arbeit, Sport und Spiel.“, kam ein Kind, ich glaube es war der Michael Meier auf die richtige Lösung, nämlich auf Mars. Der Michael Meier war total schlau und wurde auch von allen anderen Kindern Schlaumeier genannt. Ach ja und eine Kette ist auch ein Wort mit unterschiedlichen Bedeutungen. Einmal kann es sich bei einer Kette um ein Schmuckstück, das man sich um seinen Hals hängen kann, handeln und dann kann man mit einer Kette auch mehrere Geschäfte, Restaurants oder auch Fitnessstudios meinen, die sich an verschiedenen Orten befinden, aber zum gleichen Unternehmen gehören. So lieber Tagesbuch und da wären wir mal wieder bei Mc Fit, wo ich ja am Samstagabend nicht war, voll bescheuert. Ich war noch nie im Fitnessstudio und manch einer wird jetzt sagen, dass man das auch sieht, aber das ist mir egal. Erstens habe ich keine Lust in einer Gruppe Zumba, Rumba oder Aerobic zu machen und zweitens habe ich auch gar keine Zeit dazu und drittens will ich dort auch keine tollen Frauen kennen lernen. Das mit den Frauen weiß ich von meinem Freund dem Könich. Eine seiner berühmten Thesen lautet: Wer Zumba und Aerobic liebt, der kann auch Kamasutra.
Jetzt aber mal Schluss mit Fitness und zurück zum Samstagabend und da waren wir im St. Vith, einem Speiselokal in der alten Gladbacher Stadt. Da waren wir vor zwei Jahren auch schon mit unseren Freunden aus Mainz und damals mussten wir Ewigkeiten auf unser Essen warten und erst als sich unsere Gäste höflich und ruhig nach dem Essen erkundigten, wurden wir nach zwei Stunden endlich bedient. Also vor zwei Jahren da hätten wir auch Doppelkopf spielen können, denn wir waren die doppelte Anzahl an Köpfen und normalerweise macht man ja nicht den gleichen Fehler zweimal, aber da wir ja nicht so viele Leute waren, hatte ich den Vorschlag gemacht, das zentral gelegene Speiserestaurant zu besuchen, voll bescheuert. Und wer gedacht hatte, dass wir es diesmal besser antreffen würden, der hatte sich von meinen falschen Erwartungen täuschen lassen. Die Erwartungen wurden diesmal noch nicht einmal annähernd erfüllt. Ich kam mir vor wie in einer Räucherei, nur mit dem Unterschied, dass es nicht nach Fisch roch, sondern nach Nikotin stank. Früher habe ich ja selber mal geraucht und da ist mir das gar nicht so aufgefallen wie unangenehm das riecht und wie rücksichtslos Raucher gegenüber Nichtrauchern sein können, aber ich habe auch früher schon immer Staatsanwalt gespielt und ein Plädoyer dafür gehalten, nicht da zu rauchen, wo gegessen wird.  Aber, ob ich etwas sage, oder in China isst jemand einen Sack Reis, das macht keinen großen Unterschied. So saßen wir halt in der Räucherstube von St. Vith und weil die Luft so trocken war, bestellten wir erst mal etwas zu trinken.  Ich hab dir ja noch gar nicht erzählt, dass es am Tag zuvor geschneit hatte und es noch teilweise glatt auf den Stassen am Niederrhein war und da sich Marita nicht so gerne aufs Glatteis begibt, musste ich an dem Abend den Taxifahrer spielen. Ich spiel ja gerne den Taxi Driver und komm mir dann auch manchmal wie Robert de Niro  im gleichnamigen Film vor. Der hat in dem Film so eine Irokesenfrisur, wie sie früher die Punks hatten und wahrscheinlich heute auch noch haben und früher, als ich so ungefähr achtzehn Jahre alt war, da war ich öfter in Lokalen in der alten Düsseldorfer Stadt und da habe ich ganz viele nette Leute mit Irokesenfrisur getroffen, aber das war alles keine Taxi Driver, voll bescheuert.
Normalerweise fahre ich immer hin und Marita zurück, aber da ich mich auch gerne mal aufs Glatteis gebe, musste ich halt auch zurückfahren und deswegen durfte ich an dem Abend nur Getränke ohne Alkohol trinken. Das ist für mich gar kein Problem, denn ich kann auch ohne Alkohol Spaß im Glas haben und den hatten wir.  Ich stell dir mal kurz die Protagonisten des Abends vor und ich versuche mich mal wirklich kurz zu fassen, lieber Tagesbuch.
Wegen der widrigen Witterungsverhältnisse waren nur drei Gäste aus Mainz angereist, aber die Drei waren so schlau gemeinsam anzureisen. Zwei Frauen und ein Mann und das liest sich jetzt fast so wie ein Filmtitel, voll bescheuert. Die beiden Frauen heißen Andrea und sind trotz des gleichen Vornamens nicht miteinander verwandt. Die Eine hat irgendetwas mit den Gebrüdern Grimm zu tun und die Andere halt nicht.  Die beiden Frauen hatten einen Koch dabei, der weder Fisch noch Fleisch mag, also nicht zu verwechseln mit Etwas, was weder Fisch noch Fleisch ist, voll bescheuert. Der hat sogar eine eigene Sendung im Fernsehen, die zwar noch nie ausgestrahlt wurde, aber ihm zu seinem Spitznamen, „Fernsehkoch“, verholfen hat.
Die weiteste Anreise hatte der Helmut, der aus Flensburg angereist war. Flensburg ist ja fast schon nicht mehr in Deutschland und liegt in Schleswig Holstein an der Grenze zu Dänemark.  Also ich wohne ja an der Grenze zu Holland und bin so ein halber Holländer und Helmut wohnt an der Grenze zu Dänemark und ist ein halber Däne. Flensburg ist die nördlichste Stadt Deutschlands ohne Kreisverkehr, also die nördlichste kreisfreie Stadt in Deutschland. Auf jeden Fall ist der Helmut Fan von Borussia Mönchengladbach und bisher hatte ich den in Berlin und in Mainz getroffen, aber noch nie in Mönchengladbach.
Aus Erkrath erschienen an diesem Abend MTE mit seiner Gattin Lydia und die Beiden sind bei solchen Fantreffen immer dabei und immer gern gesehene Gäste und wenn du wüsstest, wo die die Beiden leben, dann würdest du auch verstehen, dass sie jede Gelegenheit nutzen, etwas anderes zu sehen. Ich glaube, die haben sich vor fast 40 Jahren im Sandkasten in Erkrath kennengelernt und ich kann mir bildlich vorstellen, wie MTE den Bauplan für die Sandburg in seinem Kopf hatte und Lydia exakte Anweisungen gab, wie sie die Bauarbeiten zu verrichten hatte.
Aus Downtown Mönchengladbach waren  die Geschwister Brigitta und Kerstin anwesend und weil sie sich nicht ohne männliche Begleitung auf den Weg machen wollten, war extra Hardy aus Frankfurt angereist. Ich weiß gar nicht, ob der wirklich Hardy heißt und aus Frankfurt kommt, aber das ist auch nicht so wichtig lieber Tagesbuch, denn ich sag ja immer, dass Namen nur schallender Rauch sind und in dem Fall ist das auch so.
Für alle Fälle hatten wir auch Simone, unsere Rechtsanwältin, dabei, die Rechthaben studiert hat und auch immer meint Recht zu haben. Da sind ja eigentlich alle Frauen gleich lieber Tagesbuch, alle wollen immer Recht haben und meinen, wenn sie das letzte Wort hätten, dass das mit Recht haben, gleich zu setzten ist, aber das ist eine optische Täuschung, auf die fast alle Frauen reinfallen.
Aus Wuppertal war der Peter dabei, der seit mindestens fünfzig Jahren Borussia Mönchengladbach Fan ist und du merkst schon, dass er aus Wuppertal, der größten Stadt des Bergischen Landes kommt. Wuppertal ist ja, wie du sicherlich weißt, das Bildungs- und Kulturzentrum des Bergischen Landes und das merkt man immer wieder, wie gebildet der Peter doch ist. Der kennt Fernsehsender, von deren Existenz ich bisher nur aus der Programmzeitung wusste. Zum Beispiel Phoenix, ARTE und Beate Uhse TV, um nur mal ein paar Sender zu nennen.
Marita und ich komplettierten die gesellige Runde und jetzt hat Vorstellung der Mannschaft so lange gedauert, dass ich gar keine Zeit mehr habe über den weiteren Verlauf des Abends zu berichten, aber das werde ich bestimmt mal nachholen. Da wird es dann richtig spannend werden und ich muss schon aufpassen, was ich dir da so alles erzählen und schreiben werde lieber Tagesbuch, denn nicht alles, was sich im Laufe des Abends ereignete, ist für Tagesbücher unter 18 Jahren geeignet.  




bis neulich
Mütze

Dienstag, 4. Dezember 2012

Mütze Boy





Lieber Tagesbuch,
  

neulich war ich bei IKEA in Essen, also ich habe da nicht gegessen, sondern das ist ein Einrichtungshaus, bei dem man vor allen Dingen Möbel kaufen kann und das zu einem relativ günstigen Preis. IKEA ist ein Akronym, nicht zu verwechseln mit einem Synonym. Ein Akronym ist ein Kurzwort, das sich aus den Anfangsbuchstaben von mehreren Wörtern  zusammensetzt. Ingmar, Kamprad, Elmtaryd, Agunnaryd sind die einzelnen Wörter, deren Anfangsbuchstaben IKEA ergeben. Die ersten beiden Worte sind der Vor- und Nachname des Gründers des Unternehmens und im Bauernhof Elmtaryd in der Verbandsgemeinde  Agunnaryd in Nordschweden verkaufte Ingmar Kamprad 1943 die ersten Möbel. Mittlerweile haben meine Nachbarn aus Holland das Unternehmen übernommen, aber du kannst weiterhin in den Einrichtungshäusern günstig Möbel kaufen. Im Normalfall kauft man ja einen Stuhl, einen Schreibtisch oder ein Regal und das war es dann, aber bei IKEA bekommt das Ganze eine persönliche Note, weil alle Möbel einen Namen haben.
 Mir fällt da spontan das Regal Billy ein und gleichzeitig denke ich da an Billy Boy und das ist kein Regal, sondern bei Billy Boy handelt es sich um Kondome. Ich versuch dir mal zu erklären was ein Kondom ist und wozu man das gebrauchen kann. Ein Kondom ist so etwas wie ein Luftballon aber aus Kautschuk und wird über das erigierte Geschlechtsteil des Mannes gestreift und dient beim Geschlechtsverkehr dem Schutz vor Geschlechtskrankheiten und der Empfängnisverhütung. Ich glaube, dass du heutzutage Kondome auch bei IKEA kaufen kannst. Früher konntest du die nur in der Apotheke bekommen und da stellte ich mir ernsthaft die Frage, ob das sexuelle Verlangen eine Krankheit sei, voll bescheuert. Ich weiß noch als ich mich das erste und gleichzeitig das letzte Mal traute in eine Apotheke zu gehen, um Kondome zu kaufen. Die freundliche und hilfsbereite Apothekerin stellte mir Fragen, mit denen ich nicht so viel anfangen konnte. In welcher Geschmacksrichtung ich die gerne hätte, ob mit Erdbeer- oder Bananengeschmack oder geschmacksneutral. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass man die Dinger auch essen kann, voll bescheuert. Oder ob ich gerne genoppte oder gerippte Kondome haben wollte. Die gerippten Kondome sollten wohl für die Männer sein, die Feinrippunterwäsche tragen. Ich wusste gar nicht, welche ich kaufen sollte und am Ende des Gesprächs entschloss ich mich von allen Varianten eine Packung mitzunehmen. Ich verließ die Apotheke mit einer Rieseneinkaufstüte voller Kondome für die ich fast 300 DM bezahlen musste, aber dafür hatte ich ja auch über tausend Kondome in allen Farben und sämtlichen Geschmacksrichtungen und auch wenn ich weder Noppen- noch Feinrippunterwäsche hatte, so  besaß ich wenigstens solche Kondome, voll bescheuert.
Die Reaktion meiner damaligen Freundin, als ich die Tür meines Nachttisches öffnete und ich Sie bat sich ein Kondom auszusuchen, war nicht so positiv. Irgendwie hatte sie einen falschen Eindruck von mir und irgendwie war die Stimmung im Eimer, voll bescheuert. Als sie ging, gab ich ihr noch ein Erdbeerkaukondom mit, damit sie für unterwegs etwas zu kauen hatte.
Letzten Freitag habe ich aber keine Kondome bei IKEA in Essen gekauft, sondern ein Bett mit Lattenrost und Matratze. Dazu einen passenden Nachttisch, einen Schreibtisch und ein Regal. Die heißen Malm, Uppsal und Götebor also alles  Namen von schwedischen Städten ohne den letzten Buchstaben. Du weißt ja, dass Namen nur schallender Rauch sind und es mir auch egal war, wie die Möbel heißen. Sie waren auf jeden Fall preiswert und auch qualitativ ganz gut und zur Einrichtung einer Studentenbude ausgezeichnet geeignet. Keine Sorge, lieber Tagesbuch, ich werde auf meine alten Tage nicht noch ein Studium beginnen. Eigentlich studiere ich ja jeden Tag das Leben und die Menschen und ich denke man lernt immer wieder etwas Neues, auch ohne ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität. Ach ja, die Möbel waren bzw. sind für meinen Sohn der in Essen studiert. Als wir am Wochenende mit dem Einzug und dem Möbelaufbau fertig waren, legte ich noch eine Packung Billy Boy in den Nachtschrank, bevor ich mich auf den Heimweg nach Grefrath machte.




bis neulich
Mütze

Montag, 3. Dezember 2012

Adventus Mützi



Lieber Tagesbuch,

  
gestern war der erste Advent und das am 2. Dezember, voll bescheuert. Du kannst ja schon seit Wochen nicht mehr zu Aldi oder REWE oder sonst wohin einkaufen gehen, ohne in den Gängen Weihnachtsgebäck wie Spekulatius oder Lebkuchen zu finden. Advent kommt ja aus dem lateinischen und heißt mit richtigen Namen  Adventus Domini, was übersetzt die Ankunft des Herren heißt. Früher, als meine Kinder noch klein waren, da haben wir jeden Abend Adventus Mützi gefeiert und auch wenn du immer sehr schnell mit deinem Latein am Ende bist lieber Tagesbuch, so wirst du dir sicherlich denken können, was das bedeutet.
Auf jeden Fall ist die Adventszeit, die Zeit vor Weihnachten, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazareth, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Das habe ich jetzt nicht wirklich selbst erfunden lieber Tagesbuch, sondern  bei Wikipedia rauskopiert. Diese Textpassage ist quasi eine Rauskopie und das ist so was Ähnliches wie eine Raubkopie, voll bescheuert. Warum die Leute in der Adventzeit bestimmte Brauchtümer pflegen, kann ich dir auch nicht erklären, aber irgendeiner wird mal damit angefangen haben und andere werden das für gut befunden haben und wenn es dann zur Gewohnheit und dann nennt man das irgendwann Brauch. Ebenfalls zu der Adventszeit gehört der Adventskranz und den solltest du nicht mit dem Frankfurter Kranz verwechseln, denn bei dem Adventskranz handelt es sich ein aus Tannenzweigen bestehen Kranz mit vier Kerzen oben drauf und um keinen Kuchen. Heutzutage sind nur noch vier Kerzen für die vier Sonntage vor Weihnachten auf dem Adventskranz, aber der Erfinder des Adventskranzes Johann Hinrich Wichern  brachte vier große und 19 kleine Kerzen an seinen Adventskranz an, so dass jeden Tag eine Kerze angezündet werden konnte. Ende des 19. Jahrhunderts als die Chinesen auf den  Paraffinmarkt drängten, führte das zu einem drastischen Preisanstieg des Paraffins, so dass sich ein normaler Haushalt keine 23 Kerzen mehr auf dem Adventskranz leisten konnte. Seit dieser Zeit ist der Adventskranz mit den 23 Kerzen komplett vom Markt verschwunden.
Wie du ja weißt, habe ich Romantik in meinen Adern und deswegen find ich so ein paar Dinge in der Vorweihnachtszeit gar nicht mal so schlecht, unter anderem die Sache mit den Kerzen. Und wenn es von der Zeit her passt, dann finde ich das Backen von Plätzchen auch nicht schlecht und da ich ja auch ein wenig mit Rainer Maria Rilke sympathisiere, mag ich auch Weihnachtsgedichte. OK, da fällt mir spontan ein Gedicht zur Vorweihnachtszeit ein, lieber Tagesbuch:

Mit Musik und bei Kerzenschein
wollte ich Claudias Lover sein
Ich nahm den Glühwein von Aldi, der war billig
und Claudia war nach der dritten Tasse willig
Sie wurde wild und hemmungslos
Meine Vorfreude war riesengroß
Von der Bluse öffnete ich Knopf nach Knopf
Sie schüttete sich noch nen Glühwein in den Kopf
Ich wähnte mich schon am Ziel
aber Claudia sagte nicht mehr viel
Anstatt zu stöhnen, fing sie an zu schreien
„Oje, mir ist übel, ich muss speien.“
Was ich nicht wusste, das weiß ich nun wohl
Trinke vor dem Sex nicht zu viel Alkohol

Die Handlung des Gedichtes und alle handelnden Personen, bis auf meine Person, sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit einer lebenden oder realen Claudia ist rein zufällig.   




bis neulich
Mütze

Donnerstag, 29. November 2012

Mütze alkoholfrei





Lieber Tagesbuch,
  
ich hab schon eine ganze Weile nichts mehr geschrieben, also nicht nur dir, sondern auch in meine Gladbach Gruppe und bei Facebook. Das sind jetzt zwei Schuhe, aber meistens hat man ja zwei Schuhe, aber in diesem Fall sind die auch noch total verschieden. Ich kann dir noch nicht einmal erklären, warum ich bei Facebook bin, voll bescheuert. Vielleicht um Luuk de Jong Genesungswünsche zu schicken oder um irgendwelche Dinge zu machen, die eigentlich keiner braucht. Ok, wie sagt der Niederrheiner immer so schön?
„Kehre nicht um, wenn du Schluss gemacht hast.“
Deshalb gilt im Umkehrschluss für alle anderen nicht unbedingt das, was für mich gilt. Was das heißen soll, weiß ich auch nicht, aber ich sag immer: „Fun für everyone.“  Ich war gestern in der alten Stadt von Düsseldorf und da war ich in einem Restaurant und ich habe dort Jever Fun getrunken. Hört sich mal wieder richtig spannend an lieber Tagesbuch, aber das ist nur eine optische Täuschung, die noch nicht einmal optisch ist. Das ist Bier ohne Alkohol und als ich das gestern Abend bestellte, da dachte ich irgendwie an das alleine Laufen bzw. Joggen und ich sage dir, Jever Fun ist noch bescheuerter als alleine zu laufen. Zuerst wollte ich gestern Abend ein alkoholfreies Weizenbier trinken, aber in dieser Jahreszeit wird in Düsseldorf kein Weizen mehr angebaut. Ich hab mal das Buch „Es muss nicht immer Alkohol sein“, des österreichischen Schriftstellers Johannes Mario Amadeus Simmel, gelesen und außer des Titels habe ich fast gar nichts mehr behalten. Manchmal denke ich, dass der gute Simmel doch Recht hatte, aber meist denke ich, dass man nicht unbedingt auf seinem Recht bestehen sollte, denn wer zu lange auf seinem Recht steht, der kommt nicht unbedingt weiter oder so ähnlich. Ich versuch jetzt mal wieder die Kurve zu kriegen und nochmal zurück zu Facebook zu kommen und stell mir mal vor, was ich als ganz normaler Facebooker gestern Abend so alles gepostet hätte.
Ich bin in einem Parkhaus in der Nähe des Düsseldorfer Weihnachtsmarktes.
-Mmmmh, Entrecote, wie lecker.
-Jever Fun, funtastisch
-Mütze ist in der Kanone, mit einer Italienerin und einem Italiener und mit einer Französin und einem Franzosen und einer Brasilianerin und einem Brasilianer und zwei Indern und mit 5 Deutschen und mit 24 anderen Gästen, deren Nationalität nicht bekannt ist.
1:0 Araaaango
-2:0 Jantschke
Ich könnte noch beliebig viele Satus Meldungen aufzählen, aber bei Interesse kannst du die mal selber bei Facebook nachlesen, lieber Tagesbuch und wenn du den Facebookern eine große Freude bereiten möchtest, dann like das, was die geschrieben oder veröffentlicht haben. Das macht man halt so und das ist etwas, was du nicht verstehen und schon gar nicht hinterfragen solltest. Aber genug von Dingen geschrieben, von denen ich keine Ahnung habe. Eine Sache noch, die mir da neuerdings auffällt. Die Leute ändern ihre richtige Namen in so Pseudonamen oder benutzen halt eine Kombination aus Vor- und Nachnamen, die eigentlich keinen Sinn macht, aber entweder einen tieferen Sinn hat oder doch Humor aus einer anderen Welt, deren Sprache ich nicht spreche, ist. Ich nenn dir nur mal kurz ein Beispiel. Der Facebookname besteht aus einem Vornamen und einem Nachnamen, zum Beispiel: Stefan Rilke und sein Facebookname lautet: Ste ril, voll bescheuert.
Ich hab schon wieder viel zu viel über etwas geschrieben, was mich ja eigentlich gar nicht interessiert.
Du könntest jetzt sagen, dass ich ja sowohl aus Facebook  als auch aus der Gladbach Gruppe rausgehen könnte, aber du kannst es auch bleiben lassen, lieber Tagesbuch, denn nur wer bleibt, der schreibt, sagt man ja auch beim Skat. Und ich glaube, dass ich bleiben werde, aber ohne zu schreiben, voll bescheuert.
Früher habe ich auch mal Skat gespielt, aber das war die Zeit, als ich nicht Jever Fun, sondern Diebels Alt getrunken hab und damals hatte ich noch Glück im Spiel, voll bescheuert.




bis neulich
Mütze

Freitag, 23. November 2012

Der Spieler




Lieber Tagesbuch,
  


Ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass ich wieder angefangen habe zu trainieren. Jeden Sonntag fahre ich von Grefrath nach Lobberich und treffe mich dort mit Roland, um gemeinsam um die Seen zu laufen. Roland ist ein erfahrener Läufer und durch und durch trainiert also quasi richtig durchtrainiert und er hat auch Spaß am Laufen. Bei mir trifft das eher nicht so und du weißt ja, dass ich versuche zweimal in der Woche Fußball zu spielen, aber du weißt auch, dass es meist beim Versuch bleibt. Und meine Konstitution also meine Ausdauer ist auch nicht die beste und deswegen bin ich kein typischer Langstreckenläufer und eigentlich auch kein Kurzstreckenläufer also eher gar kein Läufer, voll bescheuert. Als ich acht Jahre alt war, da habe ich sogar mal bei einem Wettrennen gewonnen. Auf dem Weg vom Fußballtraining kam ich auf dem Marktplatz in Lobberich vorbei. OK, eigentlich hatten wir da gar keinen Marktplatz sondern nur einen Parkplatz, voll bescheuert. Auf jeden Fall veranstaltete dort ein Supermarkt  im Rahmen eine Werbeveranstaltung mit einem großen Mineralwasserhersteller aus Gerolstein Wettrennen. Ich sag dir jetzt nicht um welche Marke es sich bei dem Mineralwasser handelt, denn ich will ja hier keine schleichende Werbung machen. Es mussten sechs Teilnehmer drei Runden um den Parkplatz laufen und wer als erster im Ziel war, der hatte logischerweise gewonnen. Da ich noch etwas Zeit bis zum Abendessen hatte, machte ich einfach mit und wie es der Zufall so wollte, erreichte ich das Ziel als erster und hatte zwei Kästen Mineralwasser gewonnen, voll bescheuert.  Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, denn ich musste zusätzlich zu meiner Sporttasche noch zwei Kästen Mineralwasser transportieren. Wenn ich mit Roland laufe, dann kann ich aus Erfahrung nichts gewinnen, aber wie sagt man am Niederrhein immer so schön?
„Wer viel erfährt, macht nichts verkehrt.“
Früher habe ich bei solchen Spielen immer viel gewonnen, aber da war ich auch noch klein und war nicht verliebt. Es heißt ja:  „Wer viel spielt, der hat keine Zeit mehr für die Liebe“ oder so ähnlich. Aber in dem Alter von acht Jahren hatte ich gerade mal gelernt wie man Liebe schreibt, aber das war auch schon alles.
Da ich mit der Liebe noch nichts an der Mütze hatte, konnte ich auch noch viel gewinnen und so gewann ich neben dem Mineralwasser unter anderem noch einen Jogginganzug. Also nicht bei einem Wettrennen auf einem Parkplatz, sondern beim Torwandschießen im Rahmen des Sommerfestes unseres Fußballvereins. Ach ja, bei dem wöchentlichen Quiz unserer lokalen Zeitung, in der eigentlich nur Käse stand, also dem so genannten Käseblättchen, machte ich immer mit. Da musstest du Musikfragen beantworten und  die richtige Antwort mit einer Karte per Post an die Redaktion der Zeitung schicken. Früher gab es ja noch kein Internet, da schrieb man noch richtige Briefe und keine Mails und wenn du an Gewinnspielen teilnehmen wolltest, dann musstest du halt eine Postkarte ausfüllen und wegschicken. Bei dem Gewinnspiel des Käseblattes habe ich mindestens einmal im Monat gewonnen und zwar eine Jeans, entweder der Marke Levis oder Lois. Ich hatte nach einem Jahr so viele Jeans, dass ich die  gar nicht alle anziehen konnte, voll bescheuert. Und wenn ich zwar gewinne, aber mit den Preisen nichts anfangen kann, dann habe ich auch keine Lust mehr gehabt an dem Quiz teilzunehmen.
Dafür habe ich dann irgendwann die Lust an den Geldspielautomaten entdeckt. Wenn ich mal mit meinem Papa in einer Imbissbude war und wir für die Familie Pommes mit Currywurst holten, was eher selten vorkam, dann reizte mich das Blinken und auch mein Papa merkte, wie ich fasziniert vor dem Spielautomaten stand. Ich brauchte ihn nur anzuschauen und er warf eine Mark in den Automaten. Irgendwann an einem Sonntagabend, als mein Papa 18 Mark bezahlen sollte und ich am Automaten fast 30 Mark gewonnen hatte, meinte der Besitzer des Imbisses zu meinem Papa: „ Wenn du den Zwerg die nächsten Male nicht mehr mitbringst, dann gehen die Pommes aufs Haus.“  Da der Vorschlag ziemlich blöd war, ging ich beim nächsten Mal natürlich wieder mit und musste aber feststellen, dass der Imbissbudenbesitzer ein Spielverderber war und den Automaten entfernt hatte, voll bescheuert.
Irgendwie gewinne ich nicht mehr und das kann  daran liegen, dass ich nicht mehr spiele oder daran, dass ich mittlerweile nicht nur weiß, wie man Liebe schreibt oder an einer Kombination aus beiden Tatsachen zusammen also quasi eine niederrheinische Kombination, nicht zu verwechseln mit der nordischen Kombination beim Wintersport. In meinem Kopf habe ich gerade ein Lied von Achim Reichel. Der hat Lieder von fliegenden Pferden, Rolltreppen, Seemännern und eben auch von einem Spieler gesungen.

Komm rüber Spieler
Spieler, komm rüber.
Dieses Spiel hast du frei - Spieler komm rüber.
Denn wenn du mich erst hast
bist du frei
und dieses Spiel spielen zwei.

Ach ja, auch nächsten Sonntag werde ich wieder zu Roland fahren und gemeinsam mit ihm um die Seen laufen über Fußball, Musik und alle möglichen Dinge reden und vielleicht werde ich eines Tages doch noch Spaß an der Joggerei haben und da wir ja zu zweit laufen, gilt auch hier die berühmte Mützenregel:
Laufen ist wie Sex – Allein macht es weniger Spaß




Bis neulich

Mütze

Mittwoch, 21. November 2012

Bienvenue à Marseille





Lieber Tagesbuch,
  
  
Nur noch eine gute Stunde waren wir von Marseille entfernt und alle freuten sich, auch wenn das bei Jedem von uns etwas anders aussah. Simone und Fränky sind ja eher ein wenig ängstlich und das macht sich besonders beim Start und bei der Landung im Flugzeug bemerkbar. Im Gegensatz zu den zwei Stunden am Amsterdamer Flughafen passten sie sich Olli an, der ja seine Stimme immer noch nicht wieder gefunden hatte. Wie ich die Drei schweigend neben mir sitzen sah, musste ich an den Film „Das Schweigen der Lämmer“ denken.  Falls du den Film oder das Buch kennen solltest lieber Tagesbuch, dann wundern dich meine Gedanken jetzt sicherlich, aber meine Gedanken bezogen sich lediglich auf den Titel und natürlich nicht auf die Handlung, denn in dem Buch geht es um eine FBI Agentin, die einen Serienmörder mit Hilfe eines anderen, inhaftierten Serienmörders versucht dingfest zu machen. Ob das gelingt verrate ich mal nicht, denn vielleicht willst du ja das Buch auch mal lesen oder den Film anschauen und dann bist du sauer, weil ich dir das Ende verraten habe, bevor du überhaupt den Anfang kennst, voll bescheuert.
MTE studierte schon das Bordmagazin und speicherte in Sekundenbruchteilen den Sitzplan und die Notausgänge in seinem Kopf.  Eigentlich war es für jeden ersichtlich, dass es sich bei dem Flugzeug um eine Boeing  handelte, aber MTE nannte noch kurz die genauen Daten, mit Anzahl der Sitzplätze und Höchstgeschwindigkeit und Baujahr und sonstige Dinge, die eigentlich keinen so richtig interessierten. Ich wette mit dir, lieber Tagesbuch, dass MTE früher liebend gerne Quartett gespielt hat und wahrscheinlich hat der auch immer gewonnen, voll bescheuert.
Hinter uns saßen ja die Paderborner Landbrote, die ja eigentlich aus Höxter kamen und die schon ungeduldig wurden, weil der Alkoholpegel sank, aber kurz nach dem Start kam der französische Steward, der ein Freund vom Könich gewesen sein könnte, mit einem Snack und Getränken durch den Gang. Wie meistens bei Kurzstreckenflügen gab es ein nicht mehr ganz frisches Baguette, aber wer von uns war zu diesem Zeitpunkt noch ganz frisch? Anders als bei meinen bisherigen Flügen gab es diesmal nicht nur ein oder zwei kostenlose Getränke, sondern jeder konnte beliebig viele Getränke bestellen. Die Spaßmacher hinter uns bestellten Wein für die Damen und tres bière für sich und meinten stolz, dass sie französisch von école  kennen würden, worauf ich entgegnete, dass ich französisch von Nicole gelernt habe. Die haben während des einstündigen Fluges den kompletten Alkoholvorrat vernichtet. Von Bier über Wein bis hin zu Whiskey und Gin haben die alles in sich reingeschüttet und  zwischen dem Trinken fanden sie noch Zeit uns über westfälische Biersorten und über den schönsten Flughafen der Welt, Paderborn-Lippstadt, zu berichten. Fränky kannte sich da auch aus, also nicht mit den Biersorten, sondern mit dem Flughafen. Obwohl der eher der ängstliche Fluggast ist, fliegt er doch ab und an in den sonnigen Süden und kennt sich aus auf den Flughäfen der Welt.
Ich hatte das Gefühl, dass wir gerade erst gestartet waren, als eine Stimme meinte, dass wir in ca. zehn Minuten mit dem Landeanflug beginnen würden. Es war MTE, dessen Bordcomputer um eine knappe Minute vorging, denn ungefähr eine Minute später wiederholte der Steward MTE’s Ansage, aber diesmal auf Französisch. Simones Freude kannte keine Grenzen mehr und auch beim sprachlosen Olli konnte ich ein Lächeln entdecken. Irgendwie musste ich an die Fortsetzung des Romans  „Das Schweigen der Lämmer“ denken und der Titel des zweiten Teiles lautete: „ Das schweigende Lamm lächelt gequält.“ Ich hatte die Handlung vor Augen wie Oliver Lecter schweigend im Zeugenstand saß. Ich frag mich gerade, wie man im Zeugenstand sitzen kann, voll bescheuert. Superhirn MTE hatte ihn wegen wiederholter Verkehrsdelikte angeklagt. Unter anderem wurde ihm vorgeworfen von 0 auf 250 in zwölf Sekunden zu schaffen, so dass er den kompletten Verkehr in weniger als drei Minuten erledigt hatte. Und wie Oliver Lecter so schweigend im Zeugenstand saß, betrat die Anwältin des Staates NRW den Gerichtssaal. Simone Foster verhörte Oliver Lechter kreuz und quer, aber der Angeklagte verzog keine Miene. Erst als der Verkehrsexperte Frank T. erläuterte, dass es unmöglich sei das  Ganze in drei Minuten zu schaffen, lächelte Oliver Lecter.  Pünktlich um 14:02 Uhr landeten wir auf dem Flughafen von Marseille und es dauerte keine fünf Minuten da wurden die Facebookfreunde mit Informationen von MTE versorgt.






Bis neulich

Mütze

Dienstag, 20. November 2012

Pizza Mütze




Lieber Tagesbuch,
  

kurz vor halb zehn landeten wir in Amsterdam, wo wir zweieinhalb Stunden Aufenthalt hatten. Genau wie ich es befürchtet hatte, wollten die anderen vier Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen, als ob ich nicht schon genug Kaffee an diesem Morgen gehabt hätte. Da man ja irgendwie die Zeit rumkriegen musste, haben wir dann Kaffee getrunken und Baguettes gegessen. Außer Olli, der hat Cola getrunken und eine Pizza gegessen. Wenn ich Pizza esse, dann muss da immer Knoblauch drauf  und scharf sollte sie sein, also die Pizza.  Ich kann auch selber Pizza backen lieber Tagesbuch, bin quasi ein ungelernter Pizzabäcker. So ein Hefeteig gelingt mir mittlerweile immer und das ganz ohne Rezept, also nach freier Schnauze. Ich würde sagen, dass Hefeteig machen so ist als ob Kinder spielen, einfach, locker und unbeschwert. Wenn du das mal selber ausprobieren möchtest, dann schreib ich dir mal kurz auf, wie ich so einen Teig mache. Du brauchst folgende Zutaten
300 - 500 g Mehl
nach Bedarf Salz
nach Bedarf Zucker
ein Päckchen Trockenhefe
einen Schuss Öl
eine Tasse lauwarmes Wasser
Als erstes kommt das Mehl in eine Schüssel und dazu gibst du dann die Trockenhefe und das Salz und den Zucker. Den Zucker nehme ich, damit der Teig auch schön braun wird beim Backen. Das ganze wird mit einem Mixer schön durcheinander gemixt und anschließend kannst du einen Schuss Öl und das lauwarme Wasser hinzugeben. Spätestens nach dem zehnten Mal hast du die genauen Mengen und Mischungen raus und so ein Teig ist ein der leichtesten Übungen. Je nach Lust und Laune oder aber auch nach Zeit kannst du den Teig dann noch beliebig lang kneten oder ihn eine Weile in der Schüssel lassen oder auch direkt auf einem Backblech ausrollen. Das geht auch genauso simpel wie es sich liest lieber Tagesbuch. Das ist nicht nur so, als ob Kinder spielen, sondern genauso leicht wie Kinder erzeugen also quasi kinderleicht.
Aber wir befanden uns ja auf dem Flughafen von Amsterdam und nicht in Mützes Koch- und Backstudio, voll bescheuert. MTE lässt sich ja recht oft und auch recht schnell begeistern und an jenem Morgen kam er freudestrahlend von der Toilette zurück. Na ja, dachte ich mir, soll schon mal vorkommen, dass man sich danach deutlich wohler fühlt, aber das war nicht der Grund für seine strahlende Freude. Er berichtete begeistert davon, dass in den Räumlichkeiten Glaswände seien, so dass man während des „Pinkelns“ dem Be - und Entladen der Flugzeuge zuschauen konnte. Während ich meinen Kaffee schlürfte, hatte ich MTE vor meinen Augen wie er im wahrsten Sinne des Wortes strahlend  das Treiben auf dem Rollfeld beobachtete, voll bescheuert.
Wir wussten zwar, dass wir in Amsterdam auf dem Flughafen waren, aber die Facebook Anhänger mussten informiert werden, so dass jeder von uns mindestens ein Foto machte und die Freundinnen und Freunde bei Facebook informierte, wo wir uns befanden, damit die das auch gut finden konnten. Ich weiß nicht, was  gut daran ist, wenn man zwei Stunden in Amsterdam am Flughafen rumhängt. Ok, die die sanitären Einrichtungen mit den Glaswänden waren ein Highlight. Es war fast Mittagszeit und wir waren noch nicht wirklich weit gekommen. Auf dem Weg zu dem Flugzeug, das uns nach Marseille bringen sollte, trafen wir auf weiter Borussia Mönchengladbach Fans. Einige waren mit dem Auto angereist und andere mit dem Flugzeug von Hannover oder von Paderborn oder von sonst wo. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich gar nicht, dass es einen Flughafen in Paderborn gibt und danach habe ich es auch wieder schnell vergessen. Ich kannte lediglich das Paderborner Landbrot, das man bei unserem Bäcker in Grefrath kaufen kann. Auf dem Weg in das Flugzeug, also auf dem Gangway, hatten wir drei Komiker mit Anhang hinter uns. Mein erster Eindruck war, dass die dumm wie Paderborner Landbrot seien und mein zweiter Eindruck war, dass die schon reichlich Alkohol getrunken hatten und der dritte Eindruck war, dass eine Kombination aus den ersten beiden Eindrücken vorlag. Und manchmal hat man nicht nur Pech sondern man gleichzeitig auch kein Glück und so saßen die Paderborner Landbrote genau hinter uns im Flugzeug. Genau genommen kamen die Spaßmacher aus Höxter. Das ist die östlichste Stadt Nordrhein Westfalens quasi das Zonenrandgebiet von NRW und das ist auch eine Aussage, die Einiges aussagt, voll bescheuert.



Bis neulich

Mütze

Freitag, 16. November 2012

Mütze träumt von Amsterdam





Lieber Tagesbuch,
  

eigentlich waren wir ja auf dem Weg nach Marseille, aber wir hatten ja den indirekten Weg gebucht, das heißt von Düsseldorf aus gab es keinen Direktflug nach Marseille, so dass wir über Amsterdam fliegen mussten. Wir flogen mit einer Fokker 100 der niederländischen Fluggesellschaft KLM. Du kennst die Fokker 100 sicher auch wegen des berühmten Films „ Fokker des Grauens“ von John Carpenter. In dem Film aus dem Jahr 1980 fliegt eine voll besetzte Fokker 100  von New York nach San Francisco und während dieses Fluges ermordete Michal Myers alle Passagiere, voll bescheuert. Und wie man aus dem Namen Fokker 100 ableiten kann, passen exakt 100 Passagiere in dieses Flugzeug. Da hatte der Michal Myers richtig Arbeit in dem Film.  Und der Name der Fluggesellschaft hat sicherlich auch mit dem Film aus den achtziger Jahren zu tun, denn die Abkürzung KLM steht für Kaaskopen Lieven Marteling.
Das letzte und einzige Mal, dass ich in Amsterdam war, ist schon fast 25 Jahre her und auch damals war ich schon ein Junge von der Opel Gang. Ich war mit meiner Freundin und mit meinem Ascona B  auf einem Wochenendtrip in Amsterdam und wie es der Zufall so wollte ging auf einmal in der Fußgängerzone von Amsterdam Udo Lindenberg vor uns. Sowohl er als auch ich machten ein paar blöde Sprüche und als er uns fragte, ob wir nicht Bock hätten mit ihm ein paar Schuhe zu kaufen und anschließend etwas Kaffee zu rauchen, willigte ich spontan ein. Irgendwie voll bescheuert aber genau daran dachte ich als wir an dem Donnerstagmorgen unsere Plätze im Flugzeug einnahmen. Ich hab das natürlich Simone, MTE, Franky und Olli erzählt, aber irgendwie schien das niemanden so wirklich zu interessieren. Mir gehen ja immer so viele Sachen durch meinen Kopf und wie ich da so im Flieger saß, zwischen Olli und einem älteren Mann, der auf dem Weg nach Havanna war, hatte ich einen Wurm in meinem Ohr und dieser Wurm sang : „ Traum von Amsterdam.“ Da Olli schlief und vielleicht auch von Amsterdam träumte und  die anderen drei hinter uns in der Reihe saßen, unterhielt ich mich mit dem netten älteren Herren neben mir. Und als wir uns gerade über Münster, den Wohnort des Mannes unterhielten, reichten die Flugbegleiterinnen uns einen kleinen Snack und klein war in dem Fall schon übertrieben. Es gab einen Keks und Orangensaft in einer Einwegverpackung, in der man in Hotels schon mal Marmelade, Butter oder Nutella gereicht bekommt. Ich sag zwar immer: „ Was nichts kostet, das ist oft billig“  aber manchmal muss man halt die Geschenke so annehmen wie sie geschenkt werden, voll bescheuert. Zwischendurch erzählte der Mann neben mir wieder etwas von Havanna und auf einmal hatte ich nicht mehr „Traum von Amsterdam“ in meinem Kopf sondern die Jungs vom Buena Vista Social Club und das Lied, in dem sie von Juanita und Chan Chan singen und weißt du was lieber Tagesbuch? Ich saß im Flugzeug und sang leise:
De Alto Cedro voy para Marcan
Llego a Cueto, voy para Mayar
El cario que te tengo
No te lo puedo negar
Se me sale la babita
Yo no lo puedo evitar

Ich glaub, dass das außer dem Herren neben mir keiner mitbekam, denn Olli schlief weiterhin und Simone, MTE und Fränky diskutierten über Mike Hanke, Alvaro Dominguez und sonstige Sahneschnittchen.



Bis neulich

Mütze

Donnerstag, 15. November 2012

On my way to Marseille




Lieber Tagesbuch,
    
da waren wir nun um 6:15 Uhr am Flughafen in Düsseldorf und zu so einer Uhrzeit wollte ich schon immer mal an einem Flughafen sein. Nun fehlten noch die drei Weisen aus dem Hinterland, also Erkrath und Troisdorf und da ist der Name tatsächlich Programm. Aber auch ohne die Drei und hier vor allen Dingen ohne MTE, der sich ja überall am besten auskennt, fanden wir ein Cafe und dort war auch noch genau ein Tisch mit zwei Stühlen frei. Eigentlich hatte ich ja schon zuhause ausgiebig gefrühstückt und auch schon genug Cafe Ole getrunken, aber erstens war ein Ende der Zeit noch nicht abzusehen also wir hatten quasi Zeit ohne Ende und zweitens hatte Simone vor lauter whatsappen in Helenabrunn das Frühstücken vergessen, voll bescheuert.

 Ja, und während wir da gemütlich saßen und  tranken und erzählten, sahen wir auch schon unsere drei Freunde am anderen Ende der Halle.  Und wie nicht anders zu erwarten war, ging der Navigator vorneweg. Nachdem Simone dem Taxifahrer eine Nachricht geschickt hatte, gingen wir zu unseren Freunden und wir begrüßten uns herzlich und mehr oder weniger lautstark. Mir fielen drei Dinge auf und wie es der Zufall so wollte bei jedem der Drei eine Sache. MTE war extra für unseren gemeinsamen Ausflug zum Friseur gegangen und hatte sich, wie ich fand, die Haare schon recht kurz schneiden lassen.  Damit hatte er sich frisurentechnisch den so genannten Ultras angenähert und während ich das so dachte, zählte ich dreizehn Muttermale auf der Kopfhaut von MTE, voll bescheuert. Olli wirkte übermüdet und hatte nicht nur einen Ring an seinem Ringfinger sondern auch noch jeweils einen unter seinen Augen. Die versprochene Champagnerflasche hatte er ebenso in Erkrath vergessen wie seine Stimme. Zum Glück hatte er die Buchungsunterlagen dabei, so dass er für uns die Boardkarten am Automaten ziehen konnte. Ok, das dauerte auch etwas, bis er den Durchblick hatte, aber so klein wie seine Augen an dem morgen waren, wunderte mich das auch nicht. Fränky war eigentlich bis auf eine Ausnahme so wie immer drauf. Er hatte feuchte Hände und im ersten Moment dachte ich, dass er gerade auf der Flughafentoilette gewesen sei und nachdem er sich seine Hände gewaschen hatte, sich diese nicht abgetrocknet hätte. Da er aber unmittelbar zuvor erst die Halle betreten hatte, warf ich diese Vermutung wieder weg und ich glaubte den Grund für seine feuchten Hände zu kennen. Das ist bestimmt eine leichte Art von vegetativer Dystonie, die bei Fränky kurz vor dem Betreten eines Flugzeuges und während des Fluges aufzutreten scheint. Aber wie sagt der Weihnachtsmann immer so schön? „Das ist alles Spekulatius und die Wahrheit liegt immer unter dem Tannenbaum.“
In der Zeit dazwischen hatte Olli endlich alle Tickets, also keine Fußballtickets, sondern die Flugtickets in seinen Händen und Simone war auch endlich fertig. Im Gegenteil zu uns kam sie ja nicht mit Handgepäck aus und musste somit noch einen Koffer am Schalter aufgeben. Aber das kennst du ja lieber Tagesbuch, wenn du mit einer Frau verreist, dann schleppt die immer den halben Hausstand mit und da ist es egal, ob du zwei Wochen oder zwei Tage verreist. Wir passierten die Kontrolle ohne größere Schwierigkeiten. Nur MTE wurde etwas länger kontrolliert, aber bei der Frisur hat mich das nicht sonderlich überrascht. Und immer noch hatten wir viel zu viel Zeit bis zum Abflug, so dass irgendeiner auf die glorreiche Idee kam, Kaffee zu trinken, voll bescheuert. Ich habe die Vier dann aber alleine gelassen und die fünf Minuten genutzt, um meine Mails zu checken und ein paar wichtige Telefonate zu führen.




Bis neulich

Mütze

Mittwoch, 14. November 2012

In einem Taxi nach Düsseldorf




Lieber Tagesbuch,
  

pünktlich zum Aufstehen wurde ich am Donnerstagmorgen wach und dabei war es gerade erst viertel nach vier und das ist normalerweise selbst für mich keine Zeit, um aufzustehen. Eigentlich fiel mir das Aufstehen gar nicht so schwer und ich spulte mein morgendliches Programm wie immer herunter, nur 90 Minuten früher als sonst. Und als ich aus dem Bad kam, frisch geduscht und unrasiert,  bemerkte ich, dass ich eigentlich viel zu früh aufgestanden bin und noch mindestens sieben Minuten hätte liegen bleiben können. Da mein Koffer auch schon gepackt war und der Rest der Familie noch schlief, nutze ich die Zeit, um mir ein schönes Frühstück mit Spiegeleiern und Speck, frisch gepressten Orangensaft und zwei Brötchen zuzubereiten. Dazu gab es Cafe Ole und dabei mag ich gar keine Milch im Kaffee, aber ich wollte mich halt schon mal an die Gegebenheiten, die mich in Frankreich erwarten würden, gewöhnen. Nach dem Frühstück putzte ich mir noch meine Zähne und verabschiedete mich von Marita, die ich dazu extra wach machen musste, voll bescheuert.
Nach einer kurzen Überprüfung, ob ich die wichtigen Dinge wie Personalausweis, Geld und frische Unterhosen dabei hatte, konnte ich losfahren. Ich musste einen kurzen Umweg fahren, weil ich Simone noch in Helenabrunn abholen musste. Aus praktischen Gründen hatten wir extra für diesen Tag eine Fahrgemeinschaft gegründet. Die Adresse hatte ich schon vorher im Navi gespeichert, denn auch wenn du weißt, wo Helenabrunn ist, fährt man immer daran vorbei. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Helenabrunn aus ca. zwei Straßen und ein paar mehr Häusern besteht. Pünktlich um halb sechs klopfte ich an die Haustüre in Helenabrunn und war überrascht, dass nicht nur Simone mir die Tür öffnete sondern auch Mama Simone. Sicherlich kennst du auch die berühmte Mama Simone, die durch den herzergreifenden Schlager „Mama Simone“ in den siebziger Jahren berühmt wurde. Also sie wurde dort besungen und zwar von dem Italiener Bino einem Bruder von Albino. Lieber Tagesbuch, du weißt ja selber wie die Mamas so sind und da ich das auch wusste, war ich gar nicht so sehr verwundert, dass ich mich erst mal ausführlich vorstellen musste. Da ich ja vorbereitet war, spulte ich die Infos von Familienstand über Alter bis hin zum Beruf freundlich, lächelnd herunter. Nachdem ich Mama Simone versprochen hatte ihre Tochter am Samstagnachmittag wohlbehalten und glücklich wieder zurück zu bringen, konnten wir die Weiterfahrt antreten.
Wir fuhren zu Pierburg, die Firma, bei der ich beschäftigt bin und wo wir mein Auto abstellten. Ich kam mir fast vor wie Mütze Bond, der seine Spuren verwischen wollte, aber das wollten wir ja nicht. Das haben wir nur aus Kostengründen gemacht, denn die Weiterfahrt mit dem Taxi zum Flughafen Düsseldorf war günstiger als die Parkgebühr im Parkhaus am Flughafen. Ich hatte schon am Tag zuvor beim Taxiunternehmen angerufen und mich dabei an den Film „ Das Leben der Mütze“ erinnert, in dem ich damals auch schon geschickt und erfolgreich gefeilscht hatte. Der Preis war somit fix und wir starteten um 6 Uhr von Neuss in Richtung Flughafen. Damit wir vielleicht auch für die Rückfahrt den netten, charmanten Taxifahrer buchen könnten, tauschten Simone und der junge Mann erst mal ihre Handynummern. Am frühen Morgen fängt nicht nur der Vogel einen Wurm sondern auch der Taxifahrer eine Schnecke, voll bescheuert. Nach fünfzehn Minuten Fahrzeit öffnete der Taxifahrer der jungen Frau die Tür und wünschte ihr eine gute Reise. Beinahe hätte er mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, aber bevor ich mich aufregen konnte, rutsche ich beim Aussteigen auf der Schleimspur vor dem Taxi aus. Ich konnte mich aber noch so gerade fangen und hatte Glück am Morgen und mit dem Glück am Morgen verhält sich das so ähnlich mit dem Rasieren lieber Tagesbuch. Du weißt ja, dass eine der Thesen des Könichs lautet: „Wer sich rasiert, der stets verliert.“ Und eine andere These von meinem Freund dem Könich lautet: „ Hat Mütze Glück am Morgen, dann hat am Abend Borussia keine Sorgen.“
Somit waren wir um 6:15 Uhr am Flughafen in Düsseldorf gelandet und zwar mit einem Taxi und nicht mit einem Flugzeug, voll bescheuert.





Bis neulich

Mütze

Dienstag, 13. November 2012

Fünf Freunde wollen nach Frankreich



Lieber Tagesbuch,

ich hab dir noch gar nicht erzählt, dass ich letzte Woche in Frankreich war. Das war so eine meiner vielen Fußballreisen, die ich ja immer mal wieder gerne unternehme. Eigentlich nichts Besonderes, aber doch wieder was Besonderes, weil es ja eine Reise ins Ausland war und im Ausland da verstehen mich die Leute noch weniger als in Deutschland. Wenn ich Fußball gucken möchte, dann fahr ich recht selten ins Ausland, aber es kommt ja auch nicht oft vor, dass Borussia Mönchengladbach international spielt. Da ich normalerweise nicht so gerne alleine verreise, bin ich auch diesmal nicht allein gereist. Wir traten die Reise, die wir in der letzten Minute bei letzteminute.de gebucht hatten zu fünft an. Also bei letzteminute.de kannst du quasi bis zur letzten Minute eine Reise buchen und wenn du genau zu einem bestimmt Zeitpunkt buchst, dann hast du Glück gehabt und du hast den Flug und das Hotel und auch den Rückflug zu besonders günstigen Konditionen gebucht.
 Meine Kondition ist im Moment ja nicht so gut, weil ich nicht so regelmäßig trainiere, aber dafür hatte Olli sich angeboten und da Olli ja im Training war, hatte er auch die Reise zu guten Konditionen buchen können. Mit Olli war ich auch schon in Kiew und wenn es mal Schwierigkeiten gibt lieber Tagesbuch, dann ist es gut wenn du einen Olli dabei hast. Das ist halt so ein Typ wie der Schauspieler Bruce Willis und wenn du mal in Schwierigkeiten bist, dann haut der Olli dich da raus. Ja und wenn du mal keine Schwierigkeiten hast, dann sorgt der Olli dafür, dass du welche bekommst, voll bescheuert.
Jetzt habe ich dir schon den ersten Mitreisenden vorgestellt und normalerweise hätte ich dir ja als erstes die Dame, die mitgereist ist, vorstellen müssen, aber da ich ja nicht so normal bin wie ich auf den ersten Blick aussehe, habe ich mal die Reihenfolge vertauscht. Die weibliche Begleiterin  heißt Simone und hat immer Recht, also die meint immer Recht zu haben. Das ist jetzt nichts Besonderes für eine Frau, aber Simone hat das Recht haben wollen zu ihrem Beruf gemacht und verdient auch noch Geld damit. Außerdem hatte sie als einzige einen Reiseführer von Marseille und da unsere Reise dorthin gehen sollte, passte das ausgezeichnet. Gut, das war jetzt nicht der Reiseführer von Marco Polo sondern eher einer vom Trödelmarkt, aber besser die Spatzen pfeifen es von den Dächern als die Tauben kacken dir auf den Kopf oder so ähnlich.
Der dritte Mitreisende war MTE, der Erfinder von Google Maps  und der einzige Mensch, zumindest der einzige, den ich kenne, der einen Kompass in seinem Gehirn hat. Es ist ganz praktisch, wenn du so jemand dabei hast, vor allen Dingen dann, wenn du Leute in deiner Gruppe hast, die bei den Gebrüdern Grimm die Rollen von Hänsel und Gretel übernehmen könnten. Zusätzlich zu der Sache mit der Orientierung ist der MTE im Allgemeinen noch ganz gut gebildet und wenn er was nicht weiß, dann kann er dir voller Überzeugung auch eine halbe Wahrheit als ganze Wahrheit verkaufen.
Und weil nach drei immer noch vier im Alphabet kommt, stell ich dir nun den vierten Mitreisenden vor, lieber Tagesbuch. Fränky  aus dem trostlosen Troisdorf in der Nähe der verbotenen Stadt, aber glücklicherweise Fan von Borussia Mönchengladbach. Du kennst ihn vielleicht noch aus dem Fernsehen, wo er sich ganz früher mal in der Werbung versucht hat und bekannt mit dem Lenor Werbespot wurde, in dem er das Gewissen spielte. Ja und so ein gutes Gewissen kann man ja immer und überall gebrauchen, lieber Tagesbuch.
Mich kennst du ja schon recht gut lieber Tagesbuch und da die Vier für die drei Fragezeichen oder drei Musketiere schon eine oder einer zu viel waren, brauchten sie noch Jemanden, um wenigstens eine Folge von den Fünf Freunden spielen zu können. Sowohl In der chinesischen als auch in der niederrheinischen Zahlensymbolik hat die Fünf eine besondere Bedeutung. Dort gilt die Vier als schlechte Zahl und der Niederrheiner sagt ja nicht umsonst: In der Not bist du froh das fünfte Rad im Wagen zu haben.“

Bis neulich

Mütze

Rainer Maria Mütze




Lieber Tagesbuch,
die Wenigsten wissen, dass Rainer Maria Rilke in echt eigentlich  René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke hieß und das ist wieder so eine parallele Linie zu mir, die ich so mal beim Lesen seiner gesammelten Werke entdeckt habe und die meisten kennen weder mich noch meine echte Namen, voll bescheuert. Da gibt es auch ein Lied, das heißt: „Ich kenn nicht deinen Namen, scheißegal.“ Und eigentlich ist das auch egal, wenn man meine Namen nicht kennt, denn Namen sind ja schallender Rauch, voll bescheuert.
 Zuletzt habe ich das folgende Gedicht von Rilke gelesen:

Der Gartenweg
Sein Einfall freut ihn, zwischen zweien Stücken
vergnügten Rasens diesen sachten Bug
sanft zu vollziehen; mit dem Haus im Rücken,
und vor sich grade noch Bereichs genut
sich zu erholen vom gefühlten Schwung

Das hat der gute Rainer Maria irgendwann um 1914 herum in Irschhausen geschrieben und falls du nicht weißt, wo Irschhausen liegt lieber Tagesbuch, dann klär ich dich natürlich mal wieder gerne auf. Irschhausen ist genauso eine kleine Gemeinde wie Kirchweidach, und die liegen beide in Bayern und unterscheiden sich nur dadurch, dass die eine Gemeinde am Tegernsee und die andere Gemeinde am Chiemsee liegt. Und wenn man in solch verträumten und idyllischen Dörfern in Bayern lebt, dann kommen einem schon mal Ideen in den Kopf und Rilke hat diese Ideen zu Papier gebracht und Gedichte geschrieben. Auch wenn ich an der Interpretation gescheitert bin, so hat mich Rilke mit diesem Werk zu einem meiner Werke inspiriert.

Der Gartenzwerg
Viele Menschen finden ihn toll
Ich weiß nicht was das Ganze soll
Es gibt ihn nur als Mann ohne Frau
Die Mütze rot und der Bart schon grau
In vielen Gärten stehen sie rum
Ich find, sie schauen ziemlich dumm
25 Millionen davon soll es geben
Die bei uns in Deutschland leben
Warum geben Menschen Geld für so was aus?
Und stellen sie vor, hinter oder gar  ins Haus
Als wir noch spielten auf dem Bökelberg
Da gab es noch keinen Borussia Gartenzwerg
Aber unsere Borussia geht ja mit der Zeit
Und hält im Fanshop alles für den Fan bereit
So was braucht die Mütze nicht
Höchstens für dieses Gedicht

Und die parallele Linie zwischen Rainer Maria Rilke und mir ist, dass wir beide in so verträumten Dörfern leben. Der Eine in Bayern und der Andere am Niederrhein und den Niederrhein kannst du mit Bayern vergleichen lieber Tagesbuch. Der Niederrhein ist quasi Bayern nur ohne Berge, voll bescheuert.  



Bis neulich

Mütze

Dienstag, 30. Oktober 2012

Mütze der Steuermann





Lieber Tagesbuch,

ich weiß gar nicht, ob du Peter Heppner kennst, aber das ist ein toller Musiker und der schreibt richtig gute Lieder und seine letzte Single, die heißt Meine Welt, nicht zu verwechseln mit Mützes Welt. Der Text könnte auch von mir stammen, also zumindest manche Passagen und jetzt meinst du, dass ich auch noch unter die Liedermacher gehen will, voll bescheuert. Nein, das will ich mir nicht anmaßen und ich bewundere die Leute, die ihre Gedanken und Gefühle so gut in Worte fassen können. Noch besser finde ich das dann, wenn die eine gute Stimme haben und nicht nur gute Songwriter, sondern auch noch gute Sänger sind. Jetzt denkst du sicherlich, dass ich dir jetzt erzähle, dass ich früher mal Sänger werden wollte, aber da  habe ich dich mal getäuscht lieber Tagesbuch.
Ich wollte ja schon viel werden, angefangen von Koch über Kommissar über Lehrer bis hin zur Kindergärtnerin. Das ist schon ganz lange her, aber ich erinnere mich noch ganz genau wie ich damals durch die Aufnahmeprüfung für die Polizeischule in Münster durchgerasselt bin. Das waren zwei Tage harte Prüfungen für Geist und Körper und am Ende des zweiten Tages musste ich zur Nachprüfung, voll bescheuert.  Nach jeder Zwischenprüfung haben die Chefs die schlechtesten Bewerber nach Hause geschickt. Wir haben mit hoher Mathematik angefangen und diejenigen, die sich verrechnet hatten, durften schon die Heimreise antreten. Nach kurzer Pause ging es mit logischem Denken weiter und spätestens da wusste ich, warum nur Jungens bei dem Aufnahmetest waren.  Ist doch logisch lieber Tagesbuch, gell, denn Frauen und Logik kannst du nicht in eine Schublade stecken, ohne dass die Streit bekommen. Nach der Logik haben wir mit dem Zirkel trainiert und irgendwelche voll bescheuerten sportlichen Aufgaben bewältigt, die mich schon fast dazu gebracht hätten die weiße Fahne zu schwenken und aufzugeben, aber auch nach dem letzten Klimmzug brauchte ich mich nicht in den Zug nach Hause setzen und durfte weitermachen. Am zweiten Tag mussten wir dann zu der medizinischen Abteilung gehen und wurden dort einigen Tests unterzogen. Das volle Programm von Augen, über Ohren bis hin zu den Innereien wie Herz, Leber und Lunge.  Da ich mich ja selber ganz gut kenne, wusste ich um meine rot-grün Schwäche von meinen Augen und ich war mir darüber im Klaren, dass es da eventuell zu Problemen kommen könnte. Beim Fußball habe ich ja eine Schwäche für schwarz-weiß-grün und bis auf eine kleine aber sympathische Ausnahme mag ich da die Roten eher nicht, aber das ist eine andere Geschichte.
Ach ja eine meiner 95 Thesen lautet: „  Rot ist keine Farbe für einen Fußballverein, sondern für Damenunterwäsche.“
Ok aber mal wieder zurück zu meiner rot-grün Sehschwäche lieber Tagesbuch, eine von meinen vielen Schwächen. Diese Sehschwäche ist bei mir nicht so besonders stark ausgeprägt, eigentlich kannst du die Ausprägung als minimal bezeichnen lieber Tagesbuch. Das fällt nur bei Sehtests auf, die man ja normalerweise nicht jeden Tag macht, sondern nur wenn, man einen Führerschein machen möchte, zur Bundeswehr muss oder zur Polizei möchte.  Da zeigen die dir so Ishihara-Farbtafeln, auf denen Zahlen versteckt sind, also so inmitten von verschiedenfarbigen runden Farbflecken, voll bescheuert. Die heißen wahrscheinlich so, weil das halt farbige Tafeln sind, und weil diesen Test der Japaner   Shun Ishihara  1917 erfand und erstmalig in seiner Augenarztpraxis eingesetzt hat. Shun (駿) heißt übrigens auf Kanji so viel wie das gute Pferd und da ja Pferde bekanntlich nur rot und grün als Farben kennen, schließt sich hier mal wieder der Kreis lieber Tagesbuch.
Die meisten der versteckten Zahlen habe ich auch ohne lange zu suchen gefunden, aber eine war wohl nicht richtig.  Das war aber halb so schlimm, denn andere wurden nach Hause geschickt und ich war noch weiter im Rennen. Dann ging es noch so um Bildung im Allgemeinen und da war ich auch ganz gut, also ohne mir das was drauf einzubilden. Eigentlich war ich schon im Ziel angekommen, als uns mitgeteilt wurde, dass von 230 Bewerbern nun noch 34 übrig geblieben waren und es leider nur 30 Ausbildungsplätze gab. Es wurden 10 aufgerufen, die irgendeine Schwäche hatten und die mussten dann zur Nachprüfung. Jeder von denen hatte halt irgendwelche Schwächen und gemeinsam mit ein paar Anderen hatte ich die rot-grün Sehschwäche. Ich hab es bis zum Stechen um den letzten freien Platz geschafft und da habe ich überhaupt keine versteckte Zahl gefunden und da es weder einen Publikums- noch einen Telefonjoker gab, habe ich einfach geraten.  Es hätte tatsächlich die Null sein können, die ich geraten hatte, aber es war eine Farbtafel, auf der gar keine Zahl versteckt war, voll bescheuert. Damit war ich raus aus dem Rennen und wer weiß wozu es gut war lieber Tagesbuch. Am Ende würde ich heute jeden Sonntagabend im Tatort zu sehen sein und mich mit dem Jan Josef Liefers rumschlagen müssen oder mit dem Ballauf in der verbotenen Stadt  an der Bierbude Kölsch trinken, obwohl es hätte mich ja auch nach Leipzig verschlagen können und da wäre dann die Simone Thomalla  meine Kollegin gewesen und da gibt es wahrlich schlimmere Vorstellungen lieber Tagesbuch.    
Tja und dann bin ich halt weder Koch, noch Kommissar noch Kindergärtnerin geworden, sondern Controller und das kommt nicht von kontrollieren, sondern von steuern also bin ich quasi ein Lotse und Steuermann geworden, voll bescheuert.
Kannst ja mal gleich beim Lied von Peter Heppner reinhören lieber Tagesbuch und ich halte es da mit ihm und mit seinen Worten:
Ich male alles so, wie es mir gefällt
Denn es ist ja schließlich meine Welt




Bis neulich

Mütze