Montag, 3. Dezember 2012

Adventus Mützi



Lieber Tagesbuch,

  
gestern war der erste Advent und das am 2. Dezember, voll bescheuert. Du kannst ja schon seit Wochen nicht mehr zu Aldi oder REWE oder sonst wohin einkaufen gehen, ohne in den Gängen Weihnachtsgebäck wie Spekulatius oder Lebkuchen zu finden. Advent kommt ja aus dem lateinischen und heißt mit richtigen Namen  Adventus Domini, was übersetzt die Ankunft des Herren heißt. Früher, als meine Kinder noch klein waren, da haben wir jeden Abend Adventus Mützi gefeiert und auch wenn du immer sehr schnell mit deinem Latein am Ende bist lieber Tagesbuch, so wirst du dir sicherlich denken können, was das bedeutet.
Auf jeden Fall ist die Adventszeit, die Zeit vor Weihnachten, in der die Christenheit sich auf das Hochfest der Geburt von Jesus von Nazareth, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Das habe ich jetzt nicht wirklich selbst erfunden lieber Tagesbuch, sondern  bei Wikipedia rauskopiert. Diese Textpassage ist quasi eine Rauskopie und das ist so was Ähnliches wie eine Raubkopie, voll bescheuert. Warum die Leute in der Adventzeit bestimmte Brauchtümer pflegen, kann ich dir auch nicht erklären, aber irgendeiner wird mal damit angefangen haben und andere werden das für gut befunden haben und wenn es dann zur Gewohnheit und dann nennt man das irgendwann Brauch. Ebenfalls zu der Adventszeit gehört der Adventskranz und den solltest du nicht mit dem Frankfurter Kranz verwechseln, denn bei dem Adventskranz handelt es sich ein aus Tannenzweigen bestehen Kranz mit vier Kerzen oben drauf und um keinen Kuchen. Heutzutage sind nur noch vier Kerzen für die vier Sonntage vor Weihnachten auf dem Adventskranz, aber der Erfinder des Adventskranzes Johann Hinrich Wichern  brachte vier große und 19 kleine Kerzen an seinen Adventskranz an, so dass jeden Tag eine Kerze angezündet werden konnte. Ende des 19. Jahrhunderts als die Chinesen auf den  Paraffinmarkt drängten, führte das zu einem drastischen Preisanstieg des Paraffins, so dass sich ein normaler Haushalt keine 23 Kerzen mehr auf dem Adventskranz leisten konnte. Seit dieser Zeit ist der Adventskranz mit den 23 Kerzen komplett vom Markt verschwunden.
Wie du ja weißt, habe ich Romantik in meinen Adern und deswegen find ich so ein paar Dinge in der Vorweihnachtszeit gar nicht mal so schlecht, unter anderem die Sache mit den Kerzen. Und wenn es von der Zeit her passt, dann finde ich das Backen von Plätzchen auch nicht schlecht und da ich ja auch ein wenig mit Rainer Maria Rilke sympathisiere, mag ich auch Weihnachtsgedichte. OK, da fällt mir spontan ein Gedicht zur Vorweihnachtszeit ein, lieber Tagesbuch:

Mit Musik und bei Kerzenschein
wollte ich Claudias Lover sein
Ich nahm den Glühwein von Aldi, der war billig
und Claudia war nach der dritten Tasse willig
Sie wurde wild und hemmungslos
Meine Vorfreude war riesengroß
Von der Bluse öffnete ich Knopf nach Knopf
Sie schüttete sich noch nen Glühwein in den Kopf
Ich wähnte mich schon am Ziel
aber Claudia sagte nicht mehr viel
Anstatt zu stöhnen, fing sie an zu schreien
„Oje, mir ist übel, ich muss speien.“
Was ich nicht wusste, das weiß ich nun wohl
Trinke vor dem Sex nicht zu viel Alkohol

Die Handlung des Gedichtes und alle handelnden Personen, bis auf meine Person, sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit einer lebenden oder realen Claudia ist rein zufällig.   




bis neulich
Mütze

2 Kommentare:

  1. und die moral von der geschicht:
    gib ckaudia zu trinken nicht!

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  2. ... und wenn Du es dann trotzdem tust,
    auf Sex Du dann verzichten musst ...

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