Dienstag, 22. Januar 2013

Mütze und Olli auf Tour Teil 1



Lieber Tagesbuch,

ich hab dir ja noch gar nicht erzählt, dass ich ein neues Auto habe. Ich hab ja die letzten Jahre ein Mützenmobil der Marke Opel gefahren und der Opel hieß Insignia. Das ist eigentlich ein blöder Name, aber Namen sind ja bekanntermaßen schallender Rauch. In den letzten Jahren hat er mir stets gute Dienste geleistet, aber das ist ja auch ganz logisch, weil es ja ein Dienstwagen war, voll bescheuert. Nach drei Jahren hat der Opel nicht mehr so gewollt wie ich wollte und jetzt wirst du sicherlich sagen, dass das doch so wie in jeder Beziehung ist, aber das kannst  du nicht mit Rücken oder Kopfweh oder sonstigen periodischen Wehwehchen vergleichen. Gut, der Opel musste jeden Tag ran und das war dem offensichtlich zu viel, so dass er Probleme mit der Elektronik und mit der Motorik bekam und jetzt frage mich nicht, ob das eher grob- oder feinmotorische Störungen waren, denn das ist eine der vielen Fragen, auf die ich keine Antwort habe. Zu guter Letzt war der Opel öfter in der Werkstatt als bei mir und ich hatte fast jede Woche einen neuen Leihwagen, so dass man schon dachte ich wäre nebenberuflich Testfahrer für Leihwagen von Opel geworden, voll bescheuert. Irgendwann musst du dann mal eine Entscheidung treffen, ob du mit den Macken leben kannst oder nicht und wenn nicht, dann trennt man sich halt von seinem Auto und lässt sich scheiden und daher kommt ja auch der Name Entscheidung. Ich habe mir das nicht so einfach gemacht, wie sich das jetzt liest, lieber Tagesbuch, denn ich habe es immer wieder versucht, aber am Ende konnte ich mich auf mein Auto nicht mehr verlassen, so dass ich halt mein Auto verlassen musste.  Im Dezember habe ich dann mein neues Fahrzeug bekommen und zwar einen besseren Mittelklasse Wagen, kurz einen BMW.
Aber eigentlich spielt das auch gar keine Rolle, ob ich einen Opel oder einen BMW habe, denn ich wollte dir ja nur kurz erzählen, dass ich am letzten Samstag nach Sinsheim gefahren bin. Jetzt fragst du dich sicher, warum man überhaupt nach Sinsheim fährt, in einen Ort mit knapp über 35.000 Einwohnern. Und eigentlich hat Sinsheim ja nur knapp über zehntausend Einwohner, aber die haben noch 12 weitere Orte eingemeindet und kommen so auf die stattliche Einwohnerzahl von wahrscheinlich in zwischen 34.890 Einwohner. Ja und jetzt mache ich den Kreis wieder rund lieber Tagesbuch. Eine dieser Gemeinden ist nämlich Hoffenheim und die haben auch eine Fußball-mannschaft, die in der 1. Fußballbundesliga spielt. Hoffenheim hat 3.333 Einwohner und fast genauso viele Nutztiere wie Kühe, Schweine und Hühner. Da Hoffenheim nur ein ganz kleines Fußballstadion hat, welches sicherlich für die eigenen Fans ausreichen würde, aber für die Gästefans zu klein ist, nutzen die Hoffenheimer das Sinsheimer Fußballstadion.
Ach ja, ich bin nicht auf dem direkten Weg nach Sinsheim gefahren, weil ich vorher noch den Olli aus Erkrath  abholen musste. Bevor du jetzt fragst, warum ich den denn in Erkrath abgeholt habe, komme ich dir zuvor und erklär dir das ganz kurz. Erstens wohnt der Olli in Erkrath und zweitens wollte ich ja nicht alleine zum Fußball fahren und dann bin ich halt auf dem indirekten Weg nach Sinsheim gefahren. Alleine zum Fußball zu fahren ist wie Bier ohne Alkohol oder Sex ohne Mus. Das erkläre ich dir ein anderes Mal, wenn nicht so viele mitlesen lieber Tagesbuch, denn in meinem Blog gilt ja die FSK. Das ist die freiwillige Sex Kontrolle und ich hab mich verpflichtet hier keine eindeutigen zweideutigen Dinge zu schreiben, also so als ob du beim Sex das Licht ausmachst, voll bescheuert. Ich wollte ja auch nur mit Olli zum Fußball fahren und mit einem Sieg der Borussia aus Mönchengladbach anschließend wieder zurück fahren.
Von Grefrath bis Erkrath sind das je nach Route zwischen 62 und 78 Kilometer und du glaubst es kaum lieber Tagesbuch, ich entschied mich für die längste Route, weil es laut Olli die beste Route sei, voll bescheuert. Ich fuhr um neun Uhr Grefrather Ortszeit los und sowohl die Leute bei Google als auch meine Uschi im Auto hatten sich verrechnet, denn ich war vor der Zeit in Erkrath. Wie im wahren Leben so war es auch diesmal nicht so gut so früh zu sein, denn auch Olli hatte mich erst um zehn Uhr und nicht schon um zehn vor zehn erwartet. Als ich klingelte, öffnete mir, begleitet von lautem Hundegebell eine Frau die Tür.  Die Frau war mir vollkommen unbekannt und es handelte sich um keine der zahlreichen Bekannten, die ich schon kannte. Es war also quasi eine Unbekannte und es gab nun mehrere Möglichkeiten, um wen es sich bei der Frau handelte, die, nachdem sie mich mit dem Hund alleine ließ, in der Küche verschwand. Mit dem Gedanken, ob es Ollis neuste Eroberung, seine Hausangestellte, seine Ehefrau oder alles zusammen war, beschäftigte ich mich nur recht kurz, denn der Hund ist zwar der Freund des Menschen, aber ich bin nicht der Freund des Hundes, voll bescheuert. So stand ich regungslos in der Diele und wartete auf Olli, der noch auf dem Klo saß und, wie er mir nachher berichtete, gleichzeitig noch ein paar wichtige Nachrichten via Whatsapp verschickte. Der Hund ließ mich nicht aus den Augen und sobald ich mich nur etwas bewegte, fing er an zu bellen.
Nach drei Minuten erschien Olli endlich und kam singend mit seinem Iphone in der Hand die Treppe herunter. Wir begrüßten uns freudestrahlend, aber meine Freude währte nicht lang, denn Olli meinte, dass sein  Hund mich unbedingt mal begrüßen solle, was dieser auch prompt mit lautem Gebell machte. Jetzt wurde es Zeit, die Villa in Erkrath zu verlassen und sich auf den Weg nach Sinsheim zu machen. Mit Olli und um die Erfahrung reicher, dass drei Minuten doch ganz schön lange sein können, stieg ich mein Auto.
Jetzt habe ich aber leider keine Zeit mehr, um dir von unserer Fahrt nach Sinsheim zu erzählen, aber vielleicht werde ich dir demnächst mehr von unserer Tour berichten.    
  




bis neulich
Mütze

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