Montag, 16. September 2013

Mütze kauft einen Fanschal










Lieber Tagesbuch,

gestern habe ich einen Tagesausflug unternommen und zwar bin ich von Grefrath über Lobberich und Wanlo nach Sinsheim gefahren. Das sind Orte, die man nicht unbedingt kennen muss, aber irgendwann habe ich gesagt, dass ich so lange nach Sinsheim zu einem Spiel unserer Borussia gegen Hoffenheim fahre, bis wir dort gewinnen werden, voll bescheuert. Jetzt fragst du dich sicher, warum ich nicht auf direktem Weg ins Dorf gefahren bin und erst über Lobberich und Wanlo gefahren bin, aber wie sag ich doch immer so schön? Alleine fahren macht auch nur alleine Spaß.

In Lobberich stiegen Winnie und seine Frau Judith ein, beides Dauerkarteninhaber im Nordpark und wie es der Zufall auch will im gleichen Block, in dem ich auch immer stehe. Winnie ist da so was wie der Blocksprecher, manchmal auch der Blocklautsprecher und die beiden hatten gestern nichts Besseres vor und wollten sowieso einmal mit meinem Mützenmobil mitfahren. In Wanlo stieg dann noch Peter, die Alternative für Deutschland hinzu und endlich konnte die Fahrt so richtig losgehen. Die konstante Reisegeschwindigkeit betrug 200 Stundenkilometer. Man muss ja langsam fahren, wenn man Gäste an Bord hat lieber Tagesbuch. Judith und Peter kannten das Dorf nur aus Büchern und Erzählungen und waren wahrscheinlich auch deshalb so freudig aufgeregt. Im Gegensatz zum Ausflug ins Dorf am Anfang des Jahres, als Olli und ich alleine gefahren sind, war es richtig lebhaft im Auto gestern. 

Da auf der Autobahn nicht viel los war, zumindest auf der linken Spur, waren wir auch nach weniger als drei Stunden im Dorf. Direkt vor der Eingangstür der einzigen Gasstätte im Dorf bekamen wir einen Parkplatz und das, obwohl das Brauhaus gut besucht war.

Wer schon einmal in dem Brauhaus war, der beherzigt auch einen der nachfolgenden Sprüche, was Winnie und ich auch taten.

Zu Haxe und Bier
Ja da rate ich dir

Spätzle und Braten
Kann man zu raten

Judith und Peter teilten via Smartphone ihren Kindern bzw. der Facebookwelt mit, wo wir uns befanden. Da du ja neugierig bist, sage ich dir noch, dass Judith ein Steak und Peter Tafelspitz gegessen hat. Während wir gegessen haben, füllte sich das Brauhaus bis auf dem letzten Platz. Unter den Gästen waren auch ein paar Gladbach Fans aus Frankfurt, angeführt von Bruno, der sich gestylt hatte, als ob er in die Dorfdisco und nicht ins Fußballstadion wolle, voll bescheuert. Er hatte mich sofort erkannt, aber auch nur, weil auf meinem Trikot mein Name steht. Also, ich habe echt gegrübelt, wer mich da so freundlich begrüßte und wenn Peter ihn nicht mit „Hallo Bruno“ gegrüßt hätte, dann hätte ich ihn mit „Hello Mister Travolta“ empfangen.


Das Essen sollte leider das einzige Highlight des Tages bleiben. Ich habe keine große Lust irgendwas über das Spiel zu schreiben, denn wenn man so auftritt, wie unsere Mannschaft gestern aufgetreten ist, dann kann man auch nicht viel erwarten. Das Spiel endete 2:1 für Hoffenheim und das Beste am Spiel waren die Gladbach Fans, die, bis auf wenige Ausnahmen, für überragenden Support sorgten.
Ich verstehe es nicht, warum man nicht die Mannschaft weiter anfeuert und stattdessen immer wieder lautstark bekräftigt, dass die Mutter des Mäzens der TSG Hoffenheim im horizontalen Gewerbe beschäftigt gewesen sei. Solche Gesänge haben nichts in einer Fankurve zu suchen, aber da brauchst du mit den meisten der Fans nicht drüber zu diskutieren und wenn, dann behaupten die doch glatt, dass die Mutter des Mäzens nicht im horizontalen Gewerbe gearbeit habe, sondern eine Hure gewesen sei, voll bescheuert.

Während des Spiels aß Peter mindestens eine Tüte Fishermans Friend. Man weiß nicht, ob es Nervosität, Hunger, Langeweile oder eine Kombination von allen drei Dingen war, voll bescheuert.
So mussten wir dann ohne Punkte und mit schlechter Laune die Heimfahrt antreten. Wie du ja weißt, kaufe ich mir für mein Leben gerne Fanschals und auf dem Weg zum Auto stand zufälligerweise so ein Fanschalverkäufer und da habe ich mir spontan einen Schal gekauft, so dass sich der Ausflug ins Dorf doch noch gelohnt hat.




bis neulich
Mütze

1 Kommentar:

  1. Und ich dachte bisher, der Mäzen wäre so ein ganz verfressener, und die singen immer xx x isst drei Bleche Kuchen..

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