Mittwoch, 14. November 2012

In einem Taxi nach Düsseldorf




Lieber Tagesbuch,
  

pünktlich zum Aufstehen wurde ich am Donnerstagmorgen wach und dabei war es gerade erst viertel nach vier und das ist normalerweise selbst für mich keine Zeit, um aufzustehen. Eigentlich fiel mir das Aufstehen gar nicht so schwer und ich spulte mein morgendliches Programm wie immer herunter, nur 90 Minuten früher als sonst. Und als ich aus dem Bad kam, frisch geduscht und unrasiert,  bemerkte ich, dass ich eigentlich viel zu früh aufgestanden bin und noch mindestens sieben Minuten hätte liegen bleiben können. Da mein Koffer auch schon gepackt war und der Rest der Familie noch schlief, nutze ich die Zeit, um mir ein schönes Frühstück mit Spiegeleiern und Speck, frisch gepressten Orangensaft und zwei Brötchen zuzubereiten. Dazu gab es Cafe Ole und dabei mag ich gar keine Milch im Kaffee, aber ich wollte mich halt schon mal an die Gegebenheiten, die mich in Frankreich erwarten würden, gewöhnen. Nach dem Frühstück putzte ich mir noch meine Zähne und verabschiedete mich von Marita, die ich dazu extra wach machen musste, voll bescheuert.
Nach einer kurzen Überprüfung, ob ich die wichtigen Dinge wie Personalausweis, Geld und frische Unterhosen dabei hatte, konnte ich losfahren. Ich musste einen kurzen Umweg fahren, weil ich Simone noch in Helenabrunn abholen musste. Aus praktischen Gründen hatten wir extra für diesen Tag eine Fahrgemeinschaft gegründet. Die Adresse hatte ich schon vorher im Navi gespeichert, denn auch wenn du weißt, wo Helenabrunn ist, fährt man immer daran vorbei. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Helenabrunn aus ca. zwei Straßen und ein paar mehr Häusern besteht. Pünktlich um halb sechs klopfte ich an die Haustüre in Helenabrunn und war überrascht, dass nicht nur Simone mir die Tür öffnete sondern auch Mama Simone. Sicherlich kennst du auch die berühmte Mama Simone, die durch den herzergreifenden Schlager „Mama Simone“ in den siebziger Jahren berühmt wurde. Also sie wurde dort besungen und zwar von dem Italiener Bino einem Bruder von Albino. Lieber Tagesbuch, du weißt ja selber wie die Mamas so sind und da ich das auch wusste, war ich gar nicht so sehr verwundert, dass ich mich erst mal ausführlich vorstellen musste. Da ich ja vorbereitet war, spulte ich die Infos von Familienstand über Alter bis hin zum Beruf freundlich, lächelnd herunter. Nachdem ich Mama Simone versprochen hatte ihre Tochter am Samstagnachmittag wohlbehalten und glücklich wieder zurück zu bringen, konnten wir die Weiterfahrt antreten.
Wir fuhren zu Pierburg, die Firma, bei der ich beschäftigt bin und wo wir mein Auto abstellten. Ich kam mir fast vor wie Mütze Bond, der seine Spuren verwischen wollte, aber das wollten wir ja nicht. Das haben wir nur aus Kostengründen gemacht, denn die Weiterfahrt mit dem Taxi zum Flughafen Düsseldorf war günstiger als die Parkgebühr im Parkhaus am Flughafen. Ich hatte schon am Tag zuvor beim Taxiunternehmen angerufen und mich dabei an den Film „ Das Leben der Mütze“ erinnert, in dem ich damals auch schon geschickt und erfolgreich gefeilscht hatte. Der Preis war somit fix und wir starteten um 6 Uhr von Neuss in Richtung Flughafen. Damit wir vielleicht auch für die Rückfahrt den netten, charmanten Taxifahrer buchen könnten, tauschten Simone und der junge Mann erst mal ihre Handynummern. Am frühen Morgen fängt nicht nur der Vogel einen Wurm sondern auch der Taxifahrer eine Schnecke, voll bescheuert. Nach fünfzehn Minuten Fahrzeit öffnete der Taxifahrer der jungen Frau die Tür und wünschte ihr eine gute Reise. Beinahe hätte er mir die Tür vor der Nase zugeschlagen, aber bevor ich mich aufregen konnte, rutsche ich beim Aussteigen auf der Schleimspur vor dem Taxi aus. Ich konnte mich aber noch so gerade fangen und hatte Glück am Morgen und mit dem Glück am Morgen verhält sich das so ähnlich mit dem Rasieren lieber Tagesbuch. Du weißt ja, dass eine der Thesen des Könichs lautet: „Wer sich rasiert, der stets verliert.“ Und eine andere These von meinem Freund dem Könich lautet: „ Hat Mütze Glück am Morgen, dann hat am Abend Borussia keine Sorgen.“
Somit waren wir um 6:15 Uhr am Flughafen in Düsseldorf gelandet und zwar mit einem Taxi und nicht mit einem Flugzeug, voll bescheuert.





Bis neulich

Mütze

1 Kommentar:

  1. ...also doch eine Fortsetzungsgeschichte..das ist ja mal etwas Neues...komisch ein paar Dinge kamen mir bekannt vor, ein Teil meiner Familie ist Italienisch und da gibt es auch eine "Mama Simone" und eine Schwägerin die Bina heißt, aber gar nicht singen kann ;-)
    Bin gespannt, was am Flughafen und auf der weiteren Reise passiert...

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