Freitag, 16. November 2012

Mütze träumt von Amsterdam





Lieber Tagesbuch,
  

eigentlich waren wir ja auf dem Weg nach Marseille, aber wir hatten ja den indirekten Weg gebucht, das heißt von Düsseldorf aus gab es keinen Direktflug nach Marseille, so dass wir über Amsterdam fliegen mussten. Wir flogen mit einer Fokker 100 der niederländischen Fluggesellschaft KLM. Du kennst die Fokker 100 sicher auch wegen des berühmten Films „ Fokker des Grauens“ von John Carpenter. In dem Film aus dem Jahr 1980 fliegt eine voll besetzte Fokker 100  von New York nach San Francisco und während dieses Fluges ermordete Michal Myers alle Passagiere, voll bescheuert. Und wie man aus dem Namen Fokker 100 ableiten kann, passen exakt 100 Passagiere in dieses Flugzeug. Da hatte der Michal Myers richtig Arbeit in dem Film.  Und der Name der Fluggesellschaft hat sicherlich auch mit dem Film aus den achtziger Jahren zu tun, denn die Abkürzung KLM steht für Kaaskopen Lieven Marteling.
Das letzte und einzige Mal, dass ich in Amsterdam war, ist schon fast 25 Jahre her und auch damals war ich schon ein Junge von der Opel Gang. Ich war mit meiner Freundin und mit meinem Ascona B  auf einem Wochenendtrip in Amsterdam und wie es der Zufall so wollte ging auf einmal in der Fußgängerzone von Amsterdam Udo Lindenberg vor uns. Sowohl er als auch ich machten ein paar blöde Sprüche und als er uns fragte, ob wir nicht Bock hätten mit ihm ein paar Schuhe zu kaufen und anschließend etwas Kaffee zu rauchen, willigte ich spontan ein. Irgendwie voll bescheuert aber genau daran dachte ich als wir an dem Donnerstagmorgen unsere Plätze im Flugzeug einnahmen. Ich hab das natürlich Simone, MTE, Franky und Olli erzählt, aber irgendwie schien das niemanden so wirklich zu interessieren. Mir gehen ja immer so viele Sachen durch meinen Kopf und wie ich da so im Flieger saß, zwischen Olli und einem älteren Mann, der auf dem Weg nach Havanna war, hatte ich einen Wurm in meinem Ohr und dieser Wurm sang : „ Traum von Amsterdam.“ Da Olli schlief und vielleicht auch von Amsterdam träumte und  die anderen drei hinter uns in der Reihe saßen, unterhielt ich mich mit dem netten älteren Herren neben mir. Und als wir uns gerade über Münster, den Wohnort des Mannes unterhielten, reichten die Flugbegleiterinnen uns einen kleinen Snack und klein war in dem Fall schon übertrieben. Es gab einen Keks und Orangensaft in einer Einwegverpackung, in der man in Hotels schon mal Marmelade, Butter oder Nutella gereicht bekommt. Ich sag zwar immer: „ Was nichts kostet, das ist oft billig“  aber manchmal muss man halt die Geschenke so annehmen wie sie geschenkt werden, voll bescheuert. Zwischendurch erzählte der Mann neben mir wieder etwas von Havanna und auf einmal hatte ich nicht mehr „Traum von Amsterdam“ in meinem Kopf sondern die Jungs vom Buena Vista Social Club und das Lied, in dem sie von Juanita und Chan Chan singen und weißt du was lieber Tagesbuch? Ich saß im Flugzeug und sang leise:
De Alto Cedro voy para Marcan
Llego a Cueto, voy para Mayar
El cario que te tengo
No te lo puedo negar
Se me sale la babita
Yo no lo puedo evitar

Ich glaub, dass das außer dem Herren neben mir keiner mitbekam, denn Olli schlief weiterhin und Simone, MTE und Fränky diskutierten über Mike Hanke, Alvaro Dominguez und sonstige Sahneschnittchen.



Bis neulich

Mütze

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