Samstag, 13. Oktober 2012

Könichs Thesen Teil 1





Lieber Tagesbuch,

weißt du eigentlich, dass ich mich an den meisten Wochenenden nicht rasiere?  Das ist unabhängig davon, ob Borussia spielt oder nicht, denn wenn Borussia spielt, dann rasiere ich mich auch nicht. Der Könich hat mir mal gesagt: Wer sich rasiert, der verliert. Der kennt sich mit solchen Dingen aus, nicht nur weil der schon viele Niederlagen mit gemacht hat, sondern weil er ein sehr gläubiger Mensch ist und sich mit den Dingen des Aberglaubens besser auskennt als jeder andere. Manche seiner Thesen, nicht zu verwechseln mit meinen 95 Thesen,  sind schon recht merkwürdig, aber manche haben schon für die ein oder andere Erleuchtung bei mir gesorgt, also leuchten mir quasi ein. So lautet zum Beispiel eine seiner Thesen, dass du wenn du mit deinem Gegenüber mit einem Getränk anstößt, diesem immer dabei in die Augen schauen musst, sonst wirst du sieben Jahre schlechten Sex haben. Das habe ich zuerst so verstanden, dass ich mit demjenigen, mit dem ich anstoße, schlechten Sex haben würde und da wurde mir schon ganz anders, denn ich wollte ja gar nicht mit dem Könich Sex haben, weder schlechten noch guten Sex. Eigentlich möchte ich mit den wenigsten der Leute, mit denen ich anstoße, Sex haben, voll bescheuert. Der Könich sah mir meine Ängste an und klärte mich auf, also den kannst du in eine Reihe stellen mit Immanuel Kant, Galileo Galilei und Felix Anton Blau. Das sind alles berühmte Aufklärer und manchmal denke ich, der Könich hat sich irgendwelche Dinge eingeschmissen, so verrückt sind seine Thesen. Also den schlechten Sex hat man, wenn man seinem Gegenüber beim Anstoßen nicht in die Augen schaut, mit dem jeweiligen Lebenspartner. Dieser Zusammenhang, den der Könich mit seiner These herleitet und vehement vertritt, der erschließt sich mir zwar nicht, aber seitdem er das Ritual eingeführt hat, halte ich mich halt an seine Spielregel, voll bescheuert. Neulich habe ich des Könichs These mal einem Freund erzählt, also bevor wir anstießen und trotzdem schaute dieser beim Prosten in eine andere Richtung und meinte anschließend zu mir:  „Besser sieben Jahre schlechten Sex als gar keinen Sex.“
Jetzt sollte ich aber mal langsam wieder die Thematik wechseln, lieber Tagesbuch, denn ich hab ja hier in meinem Blog eine freiwillige Selbstkontrolle. Das kannst du mit den Kinofilmen vergleichen, die ja auch erst ab einem gewissen Alter freigegeben sind. Da mein Blog ja für jede Altersgruppe freigeben ist und auch von Leuten gelesen wird, die sich vielleicht hier Tipps und Tricks holen, und stell dir vor,nachher klappt das nicht, dann habe ich den Ärger, für den ich ja eigentlich nichts dafür kann, voll bescheuert. Pass auf lieber Tagesbuch ich gebe dir mal ein beispielhaftes Beispiel, aber mit einer Person, die es im wahren Leben vielleicht gar nicht wirklich gibt, also frei erfunden von mir. Stell dir mal vor, dass eine Frau aus dem Vereinigten Königreich sich hier bei mir schlau gemacht hat und dann abends im Wohnzimmer mit ihrem Mann bei einem Glas Limettensaft sitzt. Soweit so gut, aber stell dir vor, dass die dann mit dem Limettensaft angestoßen haben, sich in die Augen geschaut hätten und es anschließend nur die berühmte Simmerner Missionarsnummer, auf die ich aus Geheimhaltungsgründen lieber nicht eingehe, gibt. Nachher meldet sich die erfundene Frau aus dem Vereinigten Königreich  noch bei mir und beschwert sich, dass der Trick mit dem in die Augen schauen nicht geklappt hat. Darum weise ich ausdrücklich darauf, hin, dass ich kein Arzt und kein Apotheker bin und für Risiken und Nebenwirkungen und Funktionalitäten von fremden Tipps und Tricks nicht verantwortlich bin.
So, ich hab ja mal wieder nicht so viel Zeit lieber Tagesbuch und ich will mich ja auch, wie immer kurz halten und deswegen schließe ich am besten jetzt den Kreis und komm nochmal zum Schluss auf die Rasur zurück. Ich erzähl dir bestimmt irgendwann mehr von den verrückten Thesen des ach so positiv verrückten Könichs aus Neersen, der aber leider nicht mehr in Neersen residiert, voll bescheuert.
Also neulich habe ich sogar mal eine Intimrasur gemacht lieber Tagesbuch. Da habe ich im Badezimmer ein paar Kerzen angezündet, die CD mit Sinead  O’Connors Nothing Compares 2 U eingelegt. Anschließend habe ich das Licht ausgemacht, mein Gesicht mit Rasierschaum eingeschäumt und mich in dieser intimen Atmosphäre nass rasiert. Aber die Intimrasur war mehr als voll bescheuert lieber Tagesbuch. Weil ich wegen der schlechten Lichtverhältnisse nicht so gut sehen konnte, habe ich mich mindestens dreimal tief in meine Haut geschnitten und einmal habe ich sogar wieder mal  einen auf Vincent van Gogh gemacht und mir fast das linke Ohr abgeschnitten. Ich glaub, ich werde nie mehr eine Intimrasur machen, voll bescheuert,



Bis neulich
Mütze

4 Kommentare:

  1. BiB!
    Brüller in Breitwand!

    Ähnlichkeiten mit lebenden und zu verwechselnden Personen sind definitiv beabsichtigt!
    ODER?

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  2. so habe ich das mit der Intimrasur noch gar nicht gesehen :-)))

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  3. ... und ich dachte, eine Intimrasur macht man immer zu zweit, intim eben ...

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  4. Ein großes Vergnügen, das zu lesen und schön, dass es die Einblicke in Mützes Welt doch noch gibt ..

    ...und von Frauen, die Limettensaft trinken, sollte man sich ohnehin nix sagen lassen ;-)

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